Mexiko-Stadt befindet sich in einer durch Erdbeben gefährdeten Region, die regelmäßig von Erdstößen geringer bis mittlerer Intensität erschüttert wird. Über 10.000 Familien leben jedoch auch mit einer anderen Gefahr, der sie täglich ausgesetzt sind und deren Folgen sie genau beobachten können. Die mexikanische Hauptstadt liegt am südlichen Ende des 60 Kilometer langen und 100 Kilometer breiten Tals von Mexiko auf einer Höhe von durchschnittlich 2.310 Metern über dem Meeresspiegel und ist auf drei Seiten von Bergen umgeben – unter anderem von den berühmten Zwillingsvulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl, sowie der Sierra Nevada.
Die vielen Seen, die das Tal einst füllten, fielen trocken (präkolumbisches Ökosystem). Den feinkörnigen, bentonitischen Tonen im Untergrund der Stadt wurde das Wasser entzogen, so dass sie schrumpften. In der Folge senkten sich einige Gebiete der Innenstadt zwischen 1891 und 1970 um bis zu 8,50 Meter. Die Gewinnung von Trinkwasser führt aktuell dazu, dass sich der Boden bis zu 40 Zentimeter pro Jahr absenkt. Rund 10.000 Familien leben in ständiger Angst, dass ihr Haus zusammenbricht.
Iztapalapa (Im Uferwasser) ist einer von 16 Bezirken (delegaciones) von Mexiko-Stadt und befindet sich im zentralen Osten der mexikanischen Hauptstadt. Der bevölkerungsreiche Bezirk gilt als besonders kriminell, ist häufig überschwemmt und sinkt wegen der Schwäche des Bodens zwischen 20 und 40 Zentimeter pro Jahr ab. In Folge senken sich Straßen und Bürgersteige ab, Risse erzeugen schwere Schäden an Häusern. Die lokale Regierung schätzt, dass etwa 10.000 Familien in Gebieten „mit hohem Risiko“ leben. Experten bezeichnen die Schäden als so stark, wie die eines Erdbeben der Stärke 8,0 auf der Momenten-Magnituden-Skala.
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