Die KfW IPEX-Bank beteiligt sich an der Finanzierung zweier hochmoderner Well-Intervention Vessels für die norwegische Siem Offshore Rederi AS, einer Tochtergesellschaft von Siem Offshore Inc. Diese ist für die KfW IPEX-Bank ein wichtiger Neukunde im wachstumsstarken Offshore-Segment. Die beiden Schiffe werden bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) gebaut und sollen im Februar und Juli 2016 abgeliefert werden. Für die Werft ist dieser Auftrag ein weiterer Schritt zur Ausweitung ihres Angebots im Bereich Offshore-Spezialschiffe und auch ein wichtiges Element zur Sicherung der Arbeitsplätze in Flensburg. Parallel zur Strukturierung dieses Projekts ist Siem Industries Inc., der größte Anteilseigner von Siem Offshore Inc., als neuer Eigentümer bei der FSG eingestiegen.
„Der Abschluss des Auftrags zeigt, dass hochwertige Spezialschiffe aus Deutschland international gefragt sind“, sagte Christian K. Murach, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank, anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „Wir freuen uns sehr, dass die FSG den Auftrag von Siem erhalten hat und damit ihr Renommee im zukunftsträchtigen Offshore-Markt ausbauen kann.“
Die KfW IPEX-Bank stellt als Mandated Lead Arranger die Hälfte der Anzahlungs- und Endfinanzierung in Höhe von bis zu USD 350 Mio. bereit. Die Finanzierung ist mit einer Exportkreditversicherung des Bundes (Hermes-Deckung) versehen und bindet den von der OECD festgesetzten Schiffs-CIRR (Commercial Interest Reference Rate) ein. Die KfW IPEX-Bank fungiert in der Transaktion als Euler Hermes- und CIRR-Agent sowie als Documentation Bank. Die Laufzeit beträgt 12 Jahre ab Ablieferung.
Die Schiffe sind bereits für 7 Jahre ab Ablieferung an das US-amerikanische Offshore-Spezialunternehmen Helix Energy Solutions verchartert. Mit umfangreichem technischem Offshore-Equipment von Helix sowie der spezialisierten und erfahrenen Mannschaft von Siem Offshore sollen sie vor der Küste Brasiliens eingesetzt werden.
Well-Intervention Schiffe werden zur Wartung von Ölfeldern im Offshore-Bereich auch in der Tiefsee eingesetzt. Neben der Pflege und Verbesserung der Förderleistung der Quellen können mit ihrer Hilfe Wartungsarbeiten ausgeführt sowie Quellen nach Erschöpfung sicher zurückgebaut und versiegelt werden, weshalb hohe Anforderungen an die Sicherheit und Positionierbarkeit der Schiffe bestehen. Im Rahmen gesetzlicher Verordnungen dienen sie auch der Gefahrenabwehr – so wird beispielsweise im Golf von Mexiko inzwischen verlangt, dass bei Bohrungen stets ein Schiff dieser Bauart in Rufbereitschaft auf dem offenen Wasser vorgehalten wird, um bei Krisensituationen schnell reagieren zu können.
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