Die britische Großbank HSBC hat jahrelang wissentlich Konten von Kriminellen verwaltet. Tausende Dokumente, die eine Rechercheteam ais Süddeutscher Zeitung, NDR, WDR, sowie der französischen Le Monde, der britischen Guardian und des britischen Fernsehsender BBC ausgewertet haben belegen, dass insgesamt 106.458 Kunden aus 203 Ländern Milliarden von US-Dollar in der Schweiz gebunkert haben. Geheime Schweizer Bankkonten sind an sich nicht illegal, aber sie können dazu verwendet werden, um Einkünfte aus illegalen Aktivitäten zu verbergen oder zu vermeiden, Steuern zu zahlen.
Die „SwissLeaks-Enthüllungen“ belegen allerdings auch, dass korrupte Politiker, Waffenhändler und andere Kriminelle jahrelang Konten der Privatbank HSBC genutzt haben, um Gelder zu waschen, Besitztümer zu verheimlichen und Steuern zu hinterziehen. Die Schweiz hatte die größte Anzahl von Kunden, gefolgt von Frankreich, Großbritannien, Brasilien und Italien. In Bezug auf die gehorteten Dollar-Beträge führt die Schweiz ebenfalls mit 31,2 Milliarden Dollar, gefolgt von Großbritannien (21,7 Milliaden) und dem von der Pleite bedrohten südamerikanischen Staat Venezuela (14,8 Milliarden US-Dollar).
Uruguays Superstar Diego Forlan ist einer der Kunden der Bank und hat einen Teil seines Spielergehaltes in der Schweiz angelegt. Bereits kurz nach Bekanntgabe der Dokumente sah sich der auf der Gehaltsliste des japanischen Erstligisten Cerezo Osaka stehende Kicker boshaften Kommentaren auf den sozialen Netzwerken ausgesetzt und nahm am Montag (9.) dazu Stellung.
„Die Wahl eines Kontos in der Schweiz ist legal und ich versichere, sämtliche Standards diesbezüglich eingehalten zu haben. Ich möchte hier und heute klar stellen, dass ich während meiner gesamten Spieler-Karriere und an allen Orten, an denen ich einen Vertrag hatte, meine Steuern ordentlich entrichtet habe. Meine Finanzen sind in Ordnung und ich bin ein ehrlicher Mensch“, so Forlan auf seinem Twitter-Account.
Nur weil man ein Konto in der Schweiz hat heisst das noch lange nicht das man Steuern hinterzieht !
Stimmt! Im Falle von Venezuela ist das Geld nämlich unterschlagen und geklaut.
Was von HSBC nun aufgedeckt wurde, ist allgemein übliche Praxis bei überregional tätigen Banken. Es gibt professionelle Geldwäscher, die diskutieren bestimmte Themen vorzugsweise in schalldichten und abhörsicheren Konferenzräumen von Schweizer Grossbanken. Aber selbst in solchen Fällen kann der Bank nur schwer nachgewiesen werden, dass sie von der illegalen Natur bestimmter Anlagen und Transaktionen Kenntnis haben, selbst wenn es die Spatzen von den Dächern pfeifen. Bei Versicherungen sieht es kaum besser aus.