Sie wollte unbedingt ins Ausland, mit Kindern arbeiten und ihr Spanisch verbessern. „Ziemlich schnell stand fest: Costa Rica, da will ich hin“, erzählt Lina lachend. Die 19-jährige Neusserin entschied sich dazu, Schülern als Freiwillige im Englischunterricht zu helfen, ein Projekt, das sie mit Unterstützung von VoluNation im Internet gefunden hatte. 10 Wochen verbrachte sie dort und schwärmt noch immer. „Ein tolles Land mit Vulkanen, wunderschönen Stränden und viel Urwald.“ Nach ihrer Ankunft wurde sie am Flughafen in Empfang genommen und zu ihrer Gastfamilie in einen Vorort der Hauptstadt San José gebracht.
„Auf der Autofahrt erzählte man mir einiges über meine Gastfamilie, vermutlich. Ich verstand wirklich nur Spanisch. Für das Nötigste reichte das Gelernte aus der Schule, aber ein Gespräch konnte man das, was ich da versuchte zustande zu bringen, nicht wirklich nennen“, erinnert sich Lina. Als sie ankam, warteten die Gastmutter und ihre Tochter schon auf den Stufen. „Herzlich wurde ich aufgenommen, bekam noch ein Abendessen, das WLAN-Passwort und wurde der Familie vorgestellt, bis ich endlich ins Bett fallen konnte. Mein Leben in Costa Rica konnte beginnen.“ Spontan entschloss sie sich, ihr Projekt an der Schule um zwei Wochen zu verschieben und zunächst einen Spanischkurs zu belegen. „Das war am Anfang super hilfreich. Nach den zwei Wochen konnte ich mich auch schon etwas besser mit meiner Gastfamilie unterhalten und schließlich kam ich in mein Projekt.“
An der Schule arbeitete Lina als Assistentin der Englischlehrerin. „Die Kinder waren in den Klassen fünf bis sieben. „Ich half bei Hausaufgaben, Aussprache und Projektarbeiten und kurz vor den Weihnachtsferien bei der Benotung. Es machte mir wirklich Spaß mit ihnen zu arbeiten.“ Die Lehrerin sprach meist Englisch mit ihr und sie antwortete, so gut es ging, auf Spanisch. „Mit den Kindern war es ähnlich. Sie gaben sich alle Mühe, langsam mit mir zu sprechen und verloren nie die Geduld.“
An der Schule gefiel es ihr gut. „Ich mochte die großen, hohen Klassenräume mit den langen Fenstern und das große Spielfeld als Pausenhof. Natürlich war es kein besonders neues Gebäude und an den Wänden blätterte teilweise die Tapete ab, aber es hatte alles seinen Charme.“ Ein ganz besonderes Ereignis war die Weihnachtsfeier der Schule, an der sich Kinder, Lehrer und Eltern beteiligten. „Im Pausenhof wurde ein riesiger Tannenbaum aufgebaut und die Lehrer hatten sich als Weihnachtsmann, Weihnachtsfrau oder Rentier verkleidet. Nach und nach führten alle Klassen das auf, was sie mit ihren Lehrern in den letzten Wochen einstudiert hatten“, erzählt sie.
Weihnachten wird in Costa Rica großgeschrieben, sagt sie. „Es gibt die verschiedensten Süßigkeiten und Traditionen und es wird großer Wert auf eine riesige Krippe und das Schmücken des Hauses gelegt. Es war wirklich verrückt, bei 30 Grad durch die Straßen zu gehen und überall Weihnachtsmänner zu sehen und bunte Eiszapfen aus Plastik, die einem entgegenleuchteten.“ Nachdem die Weihnachtsferien angefangen hatten, kam sie zu einer Tagesmutter. „Dort passte ich auf 5 Kinder im Alter von vier bis sieben auf. Ich fühlte mich in dem Haus der Tagesmutter total wohl. Dort war ich dann jeden Tag von 8 bis 12 Uhr und beschäftigte mich mit den Kindern. Wir haben ganz viel Uno gespielt.“
An den Wochenenden hatte Lina frei und Zeit, gemeinsam mit anderen Freiwilligen von VoluNation Land und Leute besser kennen zu lernen. „Das Reisen ist in Costa Rica relativ unkompliziert. Von der nahe gelegenen Hauptstadt San José aus kommt man mit dem Reisebus fast überall hin. Wir waren an beiden Küsten, in Nationalparks und bei Vulkanen. Es gibt wirklich total viel, was man sich in Costa Rica angucken kann und obwohl das Land so klein ist, ist jeder Ort seine eigene kleine Welt. So wie die Karibikküste. Dort war es wirklich so, wie man sich das so vorstellt. Von überall her hört man Reggae, Rastafaris fahren mit ihren Fahrrädern herum und fast alle sind barfuß und gut gelaunt zum Strand unterwegs.“
Besonders angetan war sie von den Früchten. „Davon gibt es in Costa Rica wirklich super viele und alle sind günstig zu kaufen. Und sie schmecken total anders als in Deutschland“, schwärmt sie. Auch vom traditionellen Gallo Pinto, Reis mit Bohnen, ist sie begeistert: „Es schmeckt wirklich lecker und vermisse es schon.“
Immer wieder wurde ihr von den Ticos und Ticas, wie sich die Costa Ricaner selbst nennen, der heimliche Slogan des Landes genannt: pura vida, das pure Leben. Das durfte sie kennenlernen und vieles wird unvergesslich bleiben. „Ich habe viele tolle Leute getroffen und wunderbare Sachen erlebt.“
Über VoluNation
VoluNation ist Spezialist für weltweite Freiwilligenarbeit. Neben einem umfassenden Beratungsangebot bietet VoluNation kurzfristig buchbare Freiwilligenprojekte in mehreren Staaten Afrikas, Asiens und Südamerikas an.
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