Im südamerikanischen Land Brasilien stehen einige Ballungsgebiete vor der schlimmsten Wasserkrise und der größten Trockenheit seit 84 Jahren. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas gehört zu den größten Produzenten und Exporteuren von Lebensmitteln weltweit und erwartet trotz der katastrophalen Dürre in diesem Jahr eine Rekordernte von rund 201,3 Millionen Tonnen Getreide.
Laut einer Prognose des brasilianischen Instituts für Geographie und Statistik (IBGE) vom Donnerstag (12.) wird die Produktion von Getreide, Hülsenfrüchte und Ölsaaten in diesem Jahr 4,4% über der des Jahres 2014 (192,8 Mio. Tonnen) liegen und wird damit die größte Ernte in der Geschichte Brasiliens sein. Sojabohnen, Mais und Reis sind in dieser Reihenfolge die wichtigsten Produkte des Landes und machen zusammen 91,6% der brasilianischen Getreideproduktion und 85,4% der Erntefläche von insgesamt 57,2 Millionen Hektar aus.
Der Anstieg der brasilianischen Agrarproduktion wird in diesem Jahr hauptsächlich durch eine Steigerung der Sojabohnen-Produktion erzielt. Die Ernte der Hülsenfrüchte wird um 10,5% auf einen Rekordwert von 95,4 Millionen Tonnen anwachsen. Neben Soja und Reis wird auch ein Wachstum bei der Produktion von Hafer (23,6%), Gerste (23,1%), Weizen (20,4%), Café Arábigo (0,8%), Rizinusöl (141%) und Maniok (3,9%) prognostiziert.
Als Folge der niedrigen Preise auf dem internationalen Markt wird die Maisproduktion jedoch um 2,9% auf 76,5 Mio. Tonnen fallen, die Dürre hat ebenfalls zu einer Verringerung der Anbauflächen um 0,3% geführt. Obwohl die Anbaufläche für Reis reduziert wurde, soll die Produktion um 3,3% auf 12,6 Mio. Tonnen steigen. Unter den 14 Produkten, deren Ernte in diesem Jahr reduziert wird, sind Baumwolle (-7,3%), Kakao (-16,7%), Zuckerrohr (-1,4%), Zwiebeln (-8,2%), Orangen (-1,1%) und Sorghumhirse (-7,4%)
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