Venezuela: Bürgermeister von Caracas vom Geheimdienst verhaftet – Update

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Antonio Ledezma, Bürgermeister der Metropolregion Caracas (Foto: Archiv)
Datum: 19. Februar 2015
Uhrzeit: 23:55 Uhr
Leserecho: 10 Kommentare
Autor: Redaktion
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Rund fünfzig Agenten des venezolanischen Geheimdienstes (Sebin) haben am Donnerstagnachmittag (19.) Ortszeit die Büros des venezolanischen Oppositions-Bürgermeisters Antonio Ledezma im Zentrum von Caracas gestürmt, verwüstet und ihn verhaftet. Vor Tagen hatte Präsident Nicolás Maduro ihn als „Teil eines Plans zum Sturz des Regierung“ bezichtigt. „Ich sah, wie sie Ledezma wie einen Hund vor sich hertrieben. Agenten des Geheimdienstes haben ihn geschlagen und in die Luft gefeuert. Einen Haftbefehl konnten sie nicht vorweisen“, twitterte der Oppositionspolitiker Ismael García. Mehrere Augenzeugen bestätigten die Aussagen von García. Verschiedene venezolanische Medien berichten zudem über einen Aufstand im Militärgefängis “Ramo Verde”. Offiziell wurde dies bisher nicht bestätigt.

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In der Haftanstalt ist seit einem Jahr der venezolanische Oppositionspolitker Leopoldo Lopez inhaftiert. Die staatlich nicht kontrollierten/manipulierten Medien berufen sich auf eine auf dem Kurznachrichtendienst “Twitter” veröffentlichte Meldung von Adolfo und Margareth Baduel.

Update 22. Februar

Der Verteidiger von Ledezma hat bestätigt, dass ein Haftbefehl für den Bürgermeister vorliegt. Laut Richard Blanco, Präsident der Partei Alianza Bravo Pueblo, soll sich der Bürgermeister von Caracas ist guter körperlicher Verfassung befinden und optimistisch sein, bald wieder in die Freiheit entlassen zu werden.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Mein Gott wie lange noch ! ! ! !

  2. 2
    der Sachse

    Warum ueberrscht mich das nicht, diese Verhaftung? Weil ich damit gerechnet habe. Das sind unkontrollierte Rundumschlaege dieser Diktatur. Wir werden noch weitere Ueberraschungen erleben (muessen). Schon aehnliche Aktionen 1989 erlebt. Wer sich in der deutschen Geschichte auskennt, weis was und wie ich es meine.

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Da haben Sie verdammt Recht.

  3. 3
    Manuel Ritter

    Danke, latinapress. Ihr wart einmal mehr die schnellsten!!!!!!!!!!!!!

  4. 4
    Gast

    50.Agenten waren nötig um einen einzelnen Politiker zu verhaften,alle Achtung muss ja
    ein kreuz gefährlicher Gangster sein…lol
    Ich hoffe man zahlt es mit gleicher Münze zurück falls es anders kommt.

  5. 5
    hugo

    hallo sachse,
    kenne mich in deutscher geschichte aus. habe aber keine ahnung was du meinst.??

    • 5.1
      der Sachse

      Hallo Hugo, ich bin Leipziger und habe den Umbruch (nenne wie Du es willst) 1989 hautnah erlebt. Es gab immense Polizeiaufgebote gegen die Protestanten, Einschuechterungen, Verhaftungen, ect.pp. Die macht der Herrschenden war am schwinden, sie wollten aber dennoch Muskeln seigen und haben die Realitaet der Veraenderung ignoriert. Es gab aus Berlin auch ein Einsatzbefehl mit Schusswaffengebrauch. Dieser wurde jedoch auch in Leipzig nicht umgesetzt. Wir waren ganz nah dran am Buergerkrieg. Mir ist klar, die Mentalitaet der Menschen hier ist eine andere. Ich kenne zumindestens auch diese Angst und hoffe, das es in V. zu keinem Buergerkrieg kommt.

  6. 6
    DonCacique

    Das „Rote“ Pack ist doch längst demaskiert,kaum ist der ergaunerte Wohlstand in Gefahr,und die Reisen ins kapitalistische Ausland gestrichen, wird nicht mehr wahllos auf Demonstrationen gemordet.Und die Herren „wahre“ Genoossen,fragen nur wo ist denn mein Anteil.Dort liegen die Daumenschrauben für Maduro und Cocabello und Konsorten.Zu Zeiten als es noch Kommunisten in grösserer Menge gab ,hätten dieser Türsteherersatz und sein Wurmfortsatz nichteinmal ein rotes Fähnchen bekommen.Die Krux mit den „Linken“ Schreiberlingen ist,wenn sie nicht liefern ,gibts keine Kohle aus Miraflores,das bedeutet sie müssten arbeiten.Anders ist mir diese Schreibe nicht zu erklären,kein erwachsener Mensch kann sonst so undifferenziert und schlecht rechergiert schreiben.

  7. 7
    hugo

    hallo und danke sachse,

    bin der selben meinung.

    hier gehen leider keine tausende auf die straße und rufen “ wir sind das volk“

    hier machen sie lieber party. frage mich immer öfters wo sie dafür das geld nehmen.

    • 7.1
      Herbert Merkelbach

      Mir ist bekannt, dass die venezolanische Regierung gewissen Bevölkerungsschichten „Almosen“ oder wie man es sonst noch nennen will, zukommen lässt. In Bezug auf die Unterstützung von minderjährigen Müttern sind bereits finanzielle Einschnitte erfolgt.
      Das ganze venezolanische Kartenhaus stürzt dann in sich zusammen, sobald die US Ölfirmen fast kein oder ganz wenig Rohöl aus Venezuela importieren. Die alleinigen Raffinerien, die Rohöl aus VE beziehen würden, wären die Citgo. Aber auch hier bezieht man Öl aus Kanada, weil es einfach billiger ist.
      Die Haupteinnahmequelle des venezolanischen Staates bleiben die USA. Es wäre ein Leichtes für die US Regierung ein Embargo gegenüber Venezuela zu implementieren. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die US Regierung einen wirtschaftlichen Kollaps in VE herbeiführen möchte oder will. Zu einer Verschärfung der Beziehungen zu Venezuela könnte der republikanisch geführte Kongress der USA schaffen. Da wäre natürlich die Frage ob Obama solch ein Gesetz unterzeichnen würde? Es kommt allerdings auch darauf an ob sich nicht einige Demokraten auf die Seite der Republikaner schlagen werden. In außenpolitischen Fragen ist der Streit zwischen beiden Parteien nicht so groß.
      Angesichts der intellektuellen Qualitäten eines gewissen N. Maduro verstehe ich nicht seine verbalen Attacken gegen die USA. Falls die USA als Dollargeber ausfallen würde, wären die Russische Föderation, der Iran, etwaige Unasur-Staaten und die VR China bereit und auch willig, mit Geldern zur Stützung der venezolanischen Wirtschaft zu helfen? Maduro schreitet auf einem sehr sehr schmalen Grad. Was würde in VE geschehen, kämen keine Gelder aus dem Verkauf oder besser dem Nichtverkauf von Rohöl an die USA? Alle „misiones“ in VE, die sowieso mangelhaft sind, fielen auf einen Schlag weg. Ob dann noch eine Menge Venezolaner in Partystimmung wären, ich bezweifele dies. Die Misere ist schon vorhanden, sie könnte noch schlimmer kommen.
      Aber vielleicht lassen die USA die venezolanische Regierung noch ein wenig zappeln, bauen jedoch sukzessiv ihre Ölimporte ab. Die Dollar-cashcow aus dem Norden des Kontinentes ist nicht auf Venezuela angewiesen.

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