Das Land der Rosen macht mit einer selbstbewussten Kampagne auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin auf sich aufmerksam. Geografisch im Mittelpunkt der Welt gelegen, ausgestattet mit traumhaften Landschaften, Stränden, Amazonas-Dschungel und den sensationellen Galapagos-Inseln, Schokolade, einer atemberaubenden Bahnstrecke und dem berühmten ‚Panama-Hut’, der ja kein Panama-, sondern ein Strohhut ‚Made in Ecuador’ ist, muss sich um seinen guten Ruf nicht sorgen – allerdings auch weiterhin etwas dafür tun. Diese Verantwortung bekräftigte Tourismus-Ministerin Sandra Naranjo auf einer Pressekonferenz am 6. März.
„Der Tourismus bietet großartige Möglichkeiten, neue Traditionen und Kulturen kennen zulernen. Aber er kann auch zu einer Bedrohung des kulturellen und natürlichen Erbes unseres Planeten werden.“An ihrer Seite auf dem Pressepodium Costas Christ, Herausgeber des National Geographic Traveler. Sie demonstrieren eine Allianz für einen Tourismus, der sorgsam mit den natürlichen Reichtümern und kulturellen Schätzen der Welt umgeht. Das südamerikanische Land und National Geographic haben ein Projekt ins Leben gerufen, den World Legacy Award, das alle, die sich für einen verantwortungsbewussten Tourismus einsetzen, motivieren soll, ihre Bemühungen zu verstärken. Wie wichtig und notwendig das ist, belegen die Zahlen der Vereinten Nationen, die im Jahre vergangenen Jahr 1,4 Milliarden internationaler Reisen registrierten. Danach war jeder Siebte einmal außerhalb seines Landes unterwegs; jeder 12. ist im Tourismusgeschäft tätig. Der Tourismus sei nach der Landwirtschaft der zweitgrößte Arbeitsmarkt weltweit, betonte die Ministerin.
Ecuador gehört zu den Pionieren des nachhaltigen Tourismus und will dieser Verantwortung auch weiterhin gerecht werden. Das Jahr 2015 wurde daher zum Jahr der Qualität erklärt. Es geht nicht darum, immer mehr zu schaffen, sondern die bestehenden Möglichkeiten zu verbessern und zu optimieren. Ecuador gilt als viert sicherstes Land in Südamerika und will weiter in Sicherheitsmaßnahmen investieren, beispielsweise in Guayaquíl. Ecuadors Straßen sind die dritt besten in Südamerika und sollen noch besser werden. Das Nachbarland von Venezuela pflegt seine 5.000 Jahre alte Schokoladen-Kultur und hat die einst gefährlichste Bahnstrecke der Welt zu einer der schönsten gemacht. Die junge Tourismus-Ministerin des Landes der Rosen ist überzeugt, dass Ecuador auf dem richtigen Weg ist, „den Tourismus in ein Werkzeug zum Schutze des Planeten zu verwandeln.“
Die ersten World Legacy Awards wurden am 3. Messetag der ITB verliehen. Unter den Gewinnern war auch ein ecuadorianisches Projekt: Tropic Journeys,die Würdigung von 20 Jahren gemeindenahen Tourismus mit den indigenen Huaorani im Amazonasgebiet. Heute wird die Huaorani Ecolodge zu 100 Prozent durch Huaorani betrieben, die ihre Löhne selbst festlegen und das Tagesgeschäft erledigen, indem sie ihre erlernten Fähigkeiten an andere Mitglieder der Huaorani-Gemeinschaft weitergeben. Das nächste Projekt von Tropic Journeys ist ein gemeindenahes Tourismus-Modell auf der Insel Floreana, die zu den Galápagos-Inseln gehört.
Costas Chist: „Der Tourismus beruht darauf, das Erlebnis von Kultur- und Naturerbe zu verkaufen. Dies kann eine Reise nach Ankor Wat oder eine Safari in Afrika sein. 2014 hatten wir über eine Milliarde internationaler Touristen mit steigender Tendenz. Angesichts dieser Zahl müssen wir sicherstellen, dass der Tourismus für die Menschen und Orte, die die Reisenden besuchen, als Chance und nicht als Bedrohung begriffen wird. Die World Legacy Awards sollen dabei helfen, einen Weg in die Zukunft zu weisen.“
Leider kein Kommentar vorhanden!