Henrique Capriles: UNASUR verkennt die Realität in Venezuela

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Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles Radoski (Foto: Capriles)
Datum: 09. März 2015
Uhrzeit: 09:41 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Eine Abordnung der Union Südamerikanischer Nationen (Unión de Naciones Suramericanas UNASUR) war am Wochenende zu einem Besuch in Venezuela und hat versucht im Konflikt zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. Eine objektive Betrachtung der Realität im südamerikanischen Land war von verschiedenen lateinamerikanischen Medien bereits im Vorfeld in Zweifel gezogen worden, folgerichtig begrenzte die von Generalsekretär Ernesto Samper angeführte Delegation ihre Beobachtung auf offizielle Regierungsstellen. Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski betonte in einer Rede, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.

„Gestern waren wir zu einem Treffen mit den Außenministern der UNASUR eingeladen. Ich ging hin, um ihre Ansichten über die Realität von Venezuela zu hören. Anwesend waren die Außenminister von Brasilien, Kolumbien und Ecuador und der ehemalige Präsident von Kolumbien, Ernesto Samper. Das erste was wir zu hören bekamen war, dass es in Venezuela keine Kriminalität und eine Gewaltenteilung geben soll. Ich fragte, wo? Herr Samper sagte auch, es gibt hier keinen Mangel an Nahrungsmitteln und täglichen Gütern. Ich teile ihm bei allem Respekt mit: bleiben Sie bis morgen und stellen sich um 5 Uhr morgens in eine Warteschlange, um Essen zu kaufen. Im Anschluss gehen wir zusammen in die Leichenhalle von Bello Monte damit sie sehen, wie viele Mütter um die Leichen ihre Söhne trauern. Das ist die Realität von Venezuela und das wollen und werden wir ändern“, so Capriles.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Deutschvenezolano

    Macht den Flughafen dicht, kappt alle Exporte/Importe und lasst VZLA vorsich hinschimmeln. Da kann man nichts mehr machen! Solange das faule (Mehrheit) Pack an männlichen venezolanos nichts unternehmen wird (auf die Straße geht, Streik etc.), ändert sich sowieso nix. Punkt.

  2. 2
    Inge Alba

    Wenn dem so einfach wäre.
    Da fliegt ein Aussenminister von D.-land nach Saudi Arabien, hat einen Schwung von Unternehmensvertreter bei sich, die wollen alle Geschäfte machen, sprich ein günstiges Klima haben, der Minister muss auch noch ein gutes Wort für den schon halbtoten Blogger einlegen, die Saudis sind sauer deswegen und weil sie keine Panzer bekommen. Und so weiter und sofort.
    Diese Geschichte ist übertragbar auf das Verhältnis Vzla. / Span., Vzla. / USA, Brasilien Kolumbien, Ecuador und noch viele andere Staaten. Die Welt ist leider Gottes ein Sauhaufen, alle haben irgendwie, irgendwo Interessen, die sie auch vertreten, obwohl sie auch für Menschenrechte halbherzig eintreten, kommt darauf an wo und unter welchen Umständen, so lange wie es den eigenen Aktionsradius nicht einschränkt. Sehen es wir mal so, auch als kleiner Mann / Venezolano, habe ich Interessen, das erste Interesse besteht darin ; „zu überleben“. Als kleiner Mann im Gefängnis, da setzt sich kein Minister Steinmaier für mich ein, geschweige einer der grossen venezolanischen Oppositores. Bei allen Demos geht es maximum um Lopez, 2 ehemalige Bürgermeister, nun auch um Ledezma und wenn´s hoch kommt noch um 1-2 Studentenvertreter. Die, die schon hops gegeangen sind, denen wird gesammelt gedacht, ob da jemand Unterstütung benötigt (welcher Art auch immer), danach fragt keiner. Und die Unbenannten in den Gefängnissen, bueno die sitzen und sitzen und sitzen und sind vergessen.
    Deshalb, ja, man kann diesen venezolanischen macho durchaus verstehen, wem ist sein eigenes Hemd nicht näher als das des anderen? Durchhalten wie auch immer und abwarten bis etwas geschieht, manchmal geschehen auch noch Wunder denkt sich mit Recht auch so ein kleiner venezolanischer macho.

  3. 3
    mediovenezolano

    Das ist so eine Sache mit den „venezolanischen Machos“ und dem Grossteil der venezolanischen Bevoelkerung: sie ticken anders als wir Europaeer; die meisten denken bis morgen, vielleicht noch bis uebermorgen, dann hoert es aber auch schon auf. Wie komme ich am besten durchs „Loch“, wie und wo bekomme ich meine Sachen fuer den naechsten Tag.
    Zum Beispiel: warum funktioniert „Ley seca“ ueber die Feiertage? Ich als Europaeer sorge vor und kaufe genug Alkohol damit es die 3 Tage reicht. Der Venezolaner kauft sein Rum, Whisky und Polar, vielleicht auch auf Vorrat, saeuft aber dann doch alles an einem Tag weg.
    Die meisten denken nicht, wie wir, an Sicherheit, in die Zukunft…..nein, die leben im Hier und im Jetzt.
    Und echte Demokratie kennen sie auch nicht. Also was ich nicht kenne, dass vermisse ich auch nicht.
    Dem entsprechend wird so vor sich hin gelebt, nach dem Motto: Aendern kann ich eh nichts und die Sonne scheint ja sowieso…….

    • 3.1
      Inge Alba

      Nun ja, mag ja richtig sein, nur ist es so verkehrt so zu leben? Am Ende sind wir eines Tages alle nur noch Asche oder Knochen in der Erde. Deshalb ist das hier und jetzt Leben nicht die schlechteste Wahl. Und wenn ich am 2. Tag kein Alkohl mehr habe, Pech und Glück, vielleicht werde ich dadurch auch zum Antialkoholiker? Wenn wir ganz ehrlich sind, in der Jugend bis so sagen wir mal 30-35 Jahre ist es auch hier aus der Mode gekommen, das an die Zukunft zu denken. Hat Vor- wie auch Nachteile, nur in der Juegend denkt man anderst, da habe ich auch nicht an die „Zukunft“ gedacht. O.K., ich hatte Glück, ich durfte in einem Land aufwachsen in dem damals schon eine Demokratie herrschte, noch nicht so ganz echt, aber war immerhin schon sehr weit fortgeschritten.
      Bueno, wenn sie es so sehen, „und ändern kann ich eh nicht´s“ und damit zufrieden sind, bueno, dann sollte man sie auch lassen. Denn ja, eines haben sie, worum wir sie alle beneiden, ein super Wetter, da hilft der ganze südeuropäische Raum nicht, auch dort ist im Moment noch immer der Winter Zuhause. Nein, ich beneide sie ansonsten nicht, ich möchte trotz super Wetter nicht in Vzla. leben müssen zur Zeit. Und da ich sie nicht um ihre verbrecherische Regierung beneide, habe ich eben Mitleid und Verständnis, auch mit den „faulen machos“.

  4. 4
    Der Bettler

    Ich habe schon zig mal geschrieben,für Venezuela ist es zu spät und vorbei. 15 Jahre hat es die Opposition nicht geschafft eine Änderung herbeizuführen,denn bis auf Machado und Capriles sitzen so alle die bekannt sind im Knast. Möchte noch einmal betonen,daß 2002 kein Putsch sondern ein Generalstreik der Handelskammer und den Gewerkschaften war,mit dem Erfolg,daß alle maßgeblich
    Beteiligten im Knast oder auf nimmer wiedersehen verschwunden sind.Der Schuß ist auch nach hinten losgegangen,aber das Volk hat noch mitgemacht.Heute ist es so,daß sich die Machos Tag für Tag die
    Birne vollsaufen mit dem was gerade zu kriegen ist, (Bier gibt es auch nur mehr sporadisch auf der Isla) und auch die Halbwüchsigen ziehen schon besoffen und gröllend durch die Straßen.Was will man da noch von der Bevölkerung verlangen ? Irgendwie auch verständlich,dieses Land ist ja nur mehr im Suff zu ertragen.Wir hier lebenden Ausländer haben es noch gut,denn wir haben Devisen.Da kann man schon in Feinkostläden mal einen Serranoschinken,Hartwurst,oder sonstige
    Besonderheiten kaufen,ohne in der Schlange zu stehen.Sauteuer aber ein wenig Ausgleich für das andere darben.Nochmal, für Venezuela gib es keine Rettung mehr,Maduro ist nicht das große Problem,das System ist es,und das bekommt niemand weg,daß hat sich so gefestigt,daß man mit 40
    Jahren rechnen kann,und das erleben wenige der Gringos hier.

  5. 5
    Manuel Neuer

    Schlagzeile eines von der deutschen Linkspartei finanzierten Blogs: „Staatenbund Unasur stützt Demokratie in Venezuela“. Durch Bezahlung sollen Lügen verbreitet werden….., leider glaubt Euch Vollpfosten niemand!

    • 5.1
      Inge Alba

      Nicht in diese Dinge (linke Blogs und so) sehen, da wird man noch ganz wirr im Kopf. Reicht schon wenn die staatl. Sender.
      Die haben in einer bekannten Sendung doch tatsächlich ¿gefragt? , Herr XXXX, ist Russland eine Diktatur?? Dann fing das „grosse sich aus einer sache herauswinden“ an.
      Was soll man da noch sagen.
      Anscheinend leben auch in Europa sehr viele Menschen auf dem Mond. Sollen doch zugeben, ja es ist eine ganz fiese Diktatur, aber man kann sich seine Geschäftspartner nicht immer aussuchen, das ist das Resultat von der globalen Welt, jetzt haben wir den Dreck.

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