Im Jahr 2014 hat die Konsularabteilung der US-Botschaft in der venezolanischen Hauptstadt Caracas rund 230.000 Anträge auf Nichteinwanderungsvisa bearbeit. Dies waren nach Angaben der US-Behörde 151.500 mehr als im Jahr 2004 (78.449). Laut dem US-Außenministerium liegt der Tagesdurchschnitt der Menschen, die in einer Warteschlange vor der Botschaft in Caracas stehen, bei 800 – in Spitzenzeiten bei bis zu 1.200 (Montag – Freitag). Venezuela belegt bei den „Top 20“ (Ausländer, die die USA besuchen) den 13. Platz. Nach der neuesten US-Volkszählung leben rund 260.000 Venezolaner dauerhaft in den USA. 40% aller venezolanischen Bürger, die in die Vereinigten Staaten reisen, wollen ihre Familienangehörigen besuchen.
Das venezolanische Regime hat am Montagnachmittag (2.) Ortszeit die Botschaft der Vereinigten Staaten in Caracas aufgefordert, ihr diplomatisches Personal innerhalb von 15 Tagen auf 17 Personen zu reduzieren. Dies ist Teil der Maßnahmen, die als Vergeltung für US-Sanktionen gegen venezolanische Regierungsbeamte bezeichnet werden. Laut Außenministerin Delcy Rodríguez arbeiten etwa 100 Mitarbeiter in der US-Botschaft.
Die vom Regime angestrebte Verringerung der US-Konsulatskapazität ändert laut US-Quellen allerdings nichts an der hohen Nachfrage nach US-Visa. Dies führe lediglich dazu, dass der betroffene Personenkreis in Länder wie Aruba, Kolumbien, Panama und Costa Rica reist, und sich dort die erforderlichen Dokumente beschafft.
Venezuela hat ja auch noch eine Menge Mitarbeiten, die in den USA arbeiten und die jetzt wahrscheinlich dem Gesetz der „Reziprozität“ zum Opfer werden könnten. D. h., ein paar Konsulate der venzolanischen Vertretungen müssten geschlossen werden. Das wird aber tiefe Betroffenheit bei den venezolanischen Mitarbeitern auslösen. Wieder zurück ins Paradies des Sozialismus des 21. Jahrhunderts.