Brasilien wird vom größten Korruptionsskandal in seiner Geschichte erschüttert. Die “Petrolão”-Affäre hat dazu geführt, dass ein Großteil der Bevölkerung des südamerikanischen Landes Präsidentin Dilma Rousseff als nicht glaubwürdig bezeichnet und einen Rücktritt des Staatsoberhauptes fordert. Im Gegensatz zum Nachbarland Venezuela greift die brasilianische Justiz durch, rund hundert Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft sind im Visier der Staatsanwaltschaft. Petrobras hat jahrelang von Baufirmen Schmiergeld für die Erteilung von Aufträgen erhalten – laut Schätzungen bis zu 4 Milliarden US-Dollar. Horrende Summen flossen in die Taschen führender Politiker, in Parteikassen und auch in die Privatschatulle leitender Angestellte. Das Oscar Niemeyer Museum in Curitiba erhielt am Donnerstag (19.) 139 Kunstwerke, darunter einen Miró, die fast alle im Haus von Renato Duque (Ex-Direktor von Petrobras) beschlagnahmt wurden.
Vom Korruptionsskandal auf Staatskosten ließ es sich offenbar gut leben. Die Kunstwerke, einschließlich Gemälden von Salvador Dalí und dem brasilianischen Künstler und Ausstellungskurator Vik Muniz, werden bis zu drei Monate unter Quarantäne gestellt (Hygiene und Sauberkeit). Im Anschluss sollen sie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bereits vor wenigen Tagen hatte das Museum 64 Gemälde erhalten, die bei der Operation „Lava Jato“ sichergestellt wurden.
Da scheint man in ein richtiges Wespennest gestochen zu haben. Ob Dilma all dies überlebt?