Die Produktion von Stahl und Aluminium in Venezuela sank im Jahr 2014 auf ein Niveau wie vor drei Jahrzehnten. Dies geht aus dem am Montag (23.) präsentierten Jahresbericht des Ministeriums für Industrie hervor. Demnach fiel die Stahlproduktion beim einst größten Stahlhersteller in Lateinamerika und der Anden-Region, „Sidor“, um 33,5% gegenüber dem Vorjahr auf 1,03 Millionen Tonnen Flüssigstahl – der niedrigste Stand seit den 1980er Jahren. Seit der verstorbene Hugo Chávez den Konzern verstaatlichte, ging es unaufhaltsam bergab. Das im südöstlichen Bundesstaat Bolivar liegende Unternehmen erarbeitet aktuell lediglich 31% der installierten Kapazität von 5 Millionen Tonnen pro Jahr.
Ebenfalls fiel die Aluminiumproduktion im vergangenen Jahr auf ein Niveau von vor 30 Jahren. „Venalum“, die reduktiv größte Primäraluminium-Anlage in Venezuela und Lateinamerika, produzierte 109.536 Tonnen Metall im Jahr 2014 – 14% weniger gegenüber dem Vorjahr. „Alcasa“, eine weitere Primäraluminium-Anlage, prodizierte im vergangenen Jahr nur 28.798 Tonnen – bei einer Kapazität von 170.000 Tonnen Metall. Der größte Eisenerzproduzent im Land, die staatliche „Ferrominera“, produzierte 11 Millionen Tonnen im Jahr 2014, ein leichter Anstieg zu den 10,7 Millionen Tonnen aus dem Jahr 2013. Das Ergebnis liegt jedoch weit unter der Kapazität von 25 Millionen Tonnen Eisenerz.
Die Verstaatlichung des Stahlriesen Ternium-Sidor durch den venezolanischen Staat wurde von der Regierung im Jahr 2008 als wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Wirtschaftssystems gefeiert. Dieser Initiative war ein fast eineinhalb Jahre währender Arbeitskampf vorausgegangen, bei welchem die Verstaatlichung der Betriebe gefordert wurde. Der “Erfolg” des “Sozialismus des 21. Jahrhunderts” ist deutlich sichtbar. Ein Mangel an Investitionen, kombiniert mit technologischer Untauglichkeit haben dazu geführt, dass der sozialistische Traum wie eine Seifenblase geplatzt ist. Die Irrsinnspolitik hat lediglich dazu geführt, dass sich beim einstmals wichtigsten Metallproduzenten Lateinamerikas die Mitarbeiterzahl inzwischen auf 15.000 verdreifacht hat.
Ja so kennt man’s !