Airbus Defence and Space hat Arianespace mit dem Start des peruanischen Erdbeobachtungssatelliten PeruSat-1 an Bord einer europäischen Trägerrakete Vega beauftragt. Der Start von PeruSat-1 soll 2016 vom Weltraumbahnhof Kourou (Französisch-Guayana) aus erfolgen. Mit dem Auftrag für PeruSat-1 wird das peruanische Verteidigungsministerium zum Startkunden der AstroBus-S-Serie. Diese neue Serie vereint Leistungsfähigkeit, schnelle Bildübertragung und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Zuverlässigkeit dieser Plattform beruht auf dem Know-how aus der Entwicklung komplexerer Satellitenvarianten für unterschiedlichste Missionen wie Bilderfassung (Pléiades, SPOT 6 & 7, Ingenio, KazEOSat-1), Umweltbeobachtung (Sentinel-2) oder Meteorologie (Sentinel-5P).
PeruSat-1 ist auch das erste Programm, das im Rahmen der Projektfabrik, eine neue und weiter integrierte Arbeitsorganisation innerhalb des Geschäftsbereichs Space Systems, realisiert wird. Durch diese neue Arbeitsweise lassen sich Entwicklungs- und Produktionszeiten sowie die Kosten für Satelliten mit einer Masse von bis zu 500 Kilogramm ohne Qualitätseinbußen senken.
„Wir erfüllen die Anforderung unseres Kunden nach einem schnellen Zugang zu satellitengestützen Erdbeobachtungsdaten und liefern PeruSat-1 schon zwei Jahre nach der Bestellung des Satelliten für einen Start mit Arianespace. Wenn der Satellit fertig ist, wird er in einer Rekordzeit für ein derart leistungsfähiges Erdbeobachtungssystem dieser Satellitenbaureihe geliefert werden“, sagte François Auque, Leiter von Space Systems. „Und wir werden deshalb an unseren Kunden liefern können, weil wir diese neue optimierte AstroBus-S-Plattform einsetzen und unsere Projektfabrik-Organisation nutzen. Mit unserem gesamten Know-how im Plattform-, Instrumenten- und Boden-Segment schaffen wir so einen „Game Changer“, der uns nach PeruSat-1 neue Märkte erschließt.“
PeruSat-1 wird auch vom Expertenwissen profitieren, das Airbus Defence and Space mit der Naomi-Optikinstrumentierung erworben hat. Die Naomi-Baureihe verbessert den Stand der Technik in allen Bereichen (Leistung, Reaktivität etc.) durch geeignete Technologien. Dazu gehören die Verwendung von Optik- und Strukturkomponenten aus Siliziumkarbid (SiC), Multiline-Detektoren, integrierte Fokalebenen und ultrakompakte Optikkonfigurationen. Airbus Defence and Space hat diese Technologien bereits bei Erdbeobachtungssatelliten und komplexen Wissenschafts-Teleskopen wie Herschel, Gaia, KazEOSat-1 oder bei der interplanetaren Raumsonde Rosetta eingesetzt.
Das Programm PeruSat-1 umfasst einen optischen Satelliten der letzten Generation mit sehr hochauflösendem Instrument sowie ein Bodensegment für Kontrolle, Empfang und Bildverarbeitung in einem von Airbus Defence and Space eingerichteten Weltraumzentrum in Peru. Das Projekt beinhaltet zudem ein Programm zum Transfer von Technologie an die peruanischen Ingenieure und Techniker, das fundiertes Wissen über Weltraumtechnologien, die Satellitennutzung und die Entwicklung nutzerspezifischer Satellitenbildanwendungen vermittelt. Es sieht außerdem einen Service zum Empfang von Bilddaten der Optik- und Radarsatellitenflotte von Airbus Defence and Space vor. Airbus Defence and Space ist heute das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen und der wichtigste Exporteur von Erdbeobachtungssatelliten weltweit.
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