Der in der chilenischen Hauptstadt Santiago geborene und in Dänemark lebende Künstler Marco Evaristti hat in Island großen Unmut ausgelöst. Der 52-jährige ist bekannt dafür, dass seine Arbeiten auf provokante Art und Weise Tabus thematisieren. Bei seiner neuesten Aktion „The Rauður Thermal Project“ färbte er am Freitag (24.) das Wasser eines bekannten Geysir in Island und sorgte damit für Empörung bei den Nutzern in den sozialen Netzwerken.
Bereits kurz nachdem er die Fotos auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, hagelte es Kritik. „Du Idiot hattest keine Erlaubnis von den Behörden“, „Was für eine Schande, ein Ausländer ruiniert unsere Natur“, lauteten die noch „harmlosen“ Kommentare. Evaristti betonte, dass die Farbe natürlichen Ursprungs sei (Lebensmittelfarbe). „Ich bin immer froh, wenn meine Kunst die Augen und die Gedanken der Zuschauer öffnet“, so der Künstler. Die Polizei hatte ihn nach seiner Aktion verhaftet. Nach Zahlung einer Geldstrafe hat Evaristti den flächenmäßig zweitgrößten Inselstaat Europas bereits wieder verlassen.
Im Jahr 2000 sorgte er mit der Installation Helena im Kunstmuseum Trapholt (Kolding) für Aufsehen. Bei dem Objekt handelte es sich um zehn Standmixer, gefüllt mit lebenden Goldfischen. Die Besucher waren aufgefordert, die Geräte einzuschalten. Dieses Projekt wurde 2006 erneut ausgestellt und Evaristti musste sich in Österreich einer Anklage wegen Verstoßes gegen Tierschutzgesetze stellen. In einem weiteren Projekt färbte Evaristti 2004 die Spitze eines Eisbergs in Grönland mit rund 3.000 Litern blutroter Farbe. 2008 bedeckte er die Spitze des Mont Blanc mit rotem Stoff und einer Flagge mit der Aufschrift „Pink State“.
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