Peru: Justizausschuss diskutiert Abtreibung in Fällen von Vergewaltigung

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Im überwiegend katholischen Land ist "nur" die Abtreibung aus therapeutische Abtreibung legal (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 29. April 2015
Uhrzeit: 12:02 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Justizkommission des peruanischen Kongresses hat am Dienstag (28.) einen Gesetzentwurf zur Entkriminalisierung von Abtreibung in Fällen von Vergewaltigung diskutiert. Am Treffen nahmen Vertreter der Justiz, der katholischen Kirche und sozialen Organisationen teil. Die Vertreterin der peruanischen Justiz, Lucy Zare Chávez, wies darauf hin, dass es nicht nur um das allgemeine Recht auf Leben gehe. „Jede Frau hat das Recht zu entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen möchte“.

Chávez sprach von einer „Tendenz in den lateinamerikanischen Ländern hinsichtlich der Freiheit der Abtreibung für Frauen“. Dies verhindere nach ihren Worten illegale Praktiken. „Ich möchte allerdings eines betonen: eine Frau darf nicht zur Abtreibung gezwungen werden – sie muss dies in aller Freiheit selbst entscheiden können“. Der gesetzliche Vertreter des Erzbischofs von Arequipa, Juan Velásquez Salazar, drückte seine Ablehnung zum Gesetzentwurf aus. „Ein Kind im Mutterleib ist ein Rechtssubjekt in jeder Hinsicht. Ein Unterschied zwischen geboren und ungeboren ist eine schwere Diskriminierung. Es kann kein Recht auf Abtreibung geben – dies richtet sich gegen das Leben eines anderen Menschen“, argumentierte Velásquez.

Feministische und Menschenrechtsorganisationen in Peru haben die Kampagne „Lasst sie selbst entscheiden“ initiert. Darin fordern sie seit längerer Zeit die Entkriminalisierung der Abtreibung in Fällen von Schwangerschaften von Mädchen und Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen wurden. Im überwiegend katholischen Land ist „nur“ die Abtreibung aus therapeutische Gründen legal und nur für Fälle, in denen das Leben der Mutter in Gefahr ist.

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