Wärme und Trockenheit gefährden den wilden Arabica-Kaffee. Eine Studie des Forschungsprogramms zum Klimawandel, Landwirtschaft und Nahrungsmittelsicherheit geht davon aus, dass der Klimawandel die Kaffeeproduktion in den nächsten 30 Jahren dramatisch beeinflussen wird. Kaffee ist eines der weltweit am meisten verbreiteten Getränke. Arabica gilt als die edelste Bohne und fast alle Spitzenkaffees bestehen aus reinem Arabica. Allerdings sind nur etwa 5 % der produzierten Bohnen hochwertig. Steigende Temperaturen um mehr als zwei Grad Celsius, Häufigkeit und Menge des fallenden Regens, werden in den wichtigsten produzierenden Ländern wie Brasilien, Vietnam, Indonesien und Kolumbien (gemeinsam 65% Anteil am Weltmarkt) zu schweren Verlusten führen.
Laut der Studie sind die Landwirte in Brasilien mit Verlusten in Höhe von mehr als 25% konfrontiert. Sollten keine Anpassungsstrategien entwickelt werden, wird es ebenfalls zu schweren wirtschaftlichen Auswirkungen in Honduras, Guatemala, Costa Rica, Nicaragua, El Salvador und Mexiko kommen. In diesen Regionen ist der Arabica-Kaffee ein wichtiges Exportprodukt und trägt zwischen 1% und 5% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieser Länder bei.
Arabica-Kaffee reagiert sehr sensibel auf Umweltfaktoren, er gedeiht nur bei bestimmten Temperaturen und Niederschlagsmengen. Als eine mögliche Anpassungsstrategie wird das Anpflanzen von Mischkulturen genannt. Der Schatten von Bäumen kann höhere Temperaturen ausgleichen. Zu Problemen wird dies allerdings in Brasilien führen. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die hoch mechanisierte kommerzielle Kaffeeproduktion nicht für das Anpflanzen von Mischkulturen geeignet ist. Demzufolge könnte dies bedeuten, dass die Produktion in Länder nach Ostafrika und Asien-Pazifik verlagert werden müsste.
Eine Reduzierung von 25% der Produktion in Brasilien wird eine große und transformative Auswirkung auf den gesamten Kaffeesektor haben. Das globale Angebot wird sinken und zu einem Anstieg der Preise führen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Produzenten bereits den Klimawandel spüren. Demnach ist es Zeit aufzuwachen, andernfalls wird der verarbeitende Sektor dazu gezwungen sein, sich nach Alternativen umzusehen.
Ist Brasilien nicht das Land, das weltweit den meisten Kaffee anbaut? Wenn sich dort die Bedingungen so dramatisch verändern, wird das schon ganz schöne Auswirkungen haben!