Lateinamerika gilt als eine der gewalttätigsten Regionen der Welt. Am stärksten betroffen sind Venezuela, Mexiko, Guatemala, Honduras, El Salvador und Brasilien. Mehr als 40 der 50 weltweit am stärksten von Gewalt geprägten Städte liegen in Lateinamerika, ein hohes Maß an sozialer Ungleichheit, leichter Zugang zu Schusswaffen und ein hoher Anteil perspektivloser junger Männer sind für dieses Übel mit verantwortlich. Mit Rio de Janeiro verbindet man unweigerlich die Begriffe Karneval, Copacabana, Zuckerhut und Lebensfreude. Die zweitgrößte Stadt Brasiliens leidet allerdings auch unter einer hohen Kriminalität. Drogenhandel und wilde Schießereien in den Favelas drängen in die mediale Berichterstattung. Nachdem vor wenigen Tagen ein vietnamesischer Tourist von mehreren Männern niedergestochen wurde, schockt eine weitere Bluttat die Bevölkerung.
Am Dienstagabend (19.) Ortszeit war der 57-jährige Arzt Jaime Gold in Lagoa (Südzone Rio) mit seinem Fahrrad unterwegs. Nach Angaben der Zivilpolizei wurde das Opfer von zwei Jugendlichen angesprochen und ohne Vorwarnung mit einem Messer in den Bauch und Arm gestochen. Die Täter flüchteten mit dem Fahrrad, Gold starb nach einer Notoperation im Krankenhaus.
Update 21. Mai
Nach Angaben des städtischen Gesundheitsamtes wurden in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres 147 Personen Opfer einer Messer-Attacke. Am 17. Februar wurde in der Innenstadt von Rio de Janeiro ein Tourist aus Deutschland ermordet. Der 51-jährige Fred Miesino und seine Frau Sybille Jurth (52) wurden in der Rua Uruguaiana von Kriminellen angegriffen, die das Paar offenbar ausrauben wollten. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, erlag dort seinen Verletzungen. Laut den ermittelnden Behörden hatte sich Miesino gewehrt und erhielt während der Auseinandersetzung einen tödlichen Messerstich. Seine Ehefrau musste mit Verletzungen medizinisch behandelt werden.
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