Das in Europa konsumierte Kokain kommt fast ausschließlich aus den südamerikanischen Ländern Bolivien, Kolumbien und Peru. Dies geht aus dem aktuellen offiziellen EU-Drogenbericht 2015 der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht ((EMCDDA)) hervor. Die Organisation wurde im Jahr 1993 errichtet. Sie gehört zu den dezentralen Agenturen der EU und nahm 1995 in Lissabon ihre Tätigkeit auf. Das EMCDDA soll der EU und ihren Mitgliedstaaten einen sachlichen Überblick über die europäische Drogenproblematik vermitteln und solide faktengesicherte Grundlagen zur Drogendebatte liefern. Es versorgt politische Entscheidungsträger mit dem Datenmaterial, das diese zur Ausarbeitung fundierter Rechtsvorschriften und Strategien im Drogenbereich benötigen, und unterstützt Fachleute und Praktiker dabei, Projekte mit Modellcharakter und neue Forschungsgebiete aufzuzeigen
Der am Donnerstag (4.) veröffentlichte Bericht hält fest, dass der Transit der Drogen hauptsächlich über Spanien, Belgien, Holland, Frankreich und Italien durchgeführt wird (86% der im Jahr 2013 beschlagnahmten 62,6 Tonnen). Spanien bleibt das Land, in dem das meiste Kokain (26,7 Tonnen) beschlagnahmt wurde. Allerdings gibt es Anzeichen für eine Diversifizierung der Handelsrouten zu Orten wie dem östlichen Mittelmeer, der Ostsee und dem Schwarzen Meer. In der Studie wird festgehalten, dass eine signifikante Erhöhung der Wirksamkeit und Reinheit der auf dem Kontinent gehandelten Drogen feststellbar ist. Dieses Phänomen wird auf die erhöhte Wettbewerbsfähigkeit des Marktes zurückgeführt. Der allgemeine Trend ist demnach sowohl bei Heroin, Cannabis, Ecstasy und Kokain spürbar. Das meiste in Europa gehandelte Heroin kommt aus Afghanistan, eine deutliche Steigerung der Produktion wurde in den letzten zwei Jahren registriert.
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