Wissenschaftler von drei Universitäten in den Vereinigten Staaten haben hoch in den peruanischen Gletschern Überreste von mikroskopisch kleinen Algen gefunden. Die Kieselalgen oder Diatomeen (Bacillariophyta) helfen den Forschern die Umweltveränderungen der Vergangenheit besser zu verstehen. Obwohl es bereits Funde von Kieselalgen im Eis der Antarktis und Arktis gibt ist dies das erste Mal, dass sie in tropischen Gletschern entdeckt wurden. Der Fundort liegt auf rund 5.500 Meter Höhe, in der Quelccaya-Eiskappe. Mit 44 Quadratkilometern Ausdehnung gilt sie als größtes tropisches Eisfeld der Welt und befindet sich in der Cordillera de Vilcanota im Süden Perus. Das Gletschermassiv begrenzt den Einzugsbereich des Titicaca-Sees nach Nordwesten. Das Massiv und das nördliche Ufer des Sees liegen etwa 160 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.
Diatomeen können mit dem Wind reisen und dabei eine große Strecke zurück legen. Laut den Wissenschaftlern haben die im Eisfeld entdeckten Algen keine lange Reise hinter sich. „Sie befinden sich in so gutem Zustand, dass sie unmöglich über eine große Distanz herangeweht wurden. Ich bin mir sicher, dass wir in diesem Eisfeld noch eine ganze Menge Überraschungen entdecken werden“, bekräftigt Dr. Bruce Billups, Mitglied des Forschungsteams von der Rice University in Texas (USA).
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