Lateinamerika: „Brasilianische Wanderspinne“ erzeugt Panik in Nordengland

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Die "Brasilianische Wanderspinne" ist die giftigste Spinne der Welt und kommt in Mittel- und Südamerika vor (Foto: latinapress/Michael Unsleber)
Datum: 07. Juni 2015
Uhrzeit: 15:02 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In einem Aldi-Supermarkt in der englischen Stadt Hinckley (im südwestlichen Leicestershire) hat eine Familie Bananen gekauft und beim Auspacken in ihrer Wohnung ein Gelege mit kleinen Eiern entdeckt. Familienvater Keith Hobbs erinnerte sich an einen Vorfall aus dem Jahr 2013, verließ mit seiner Ehefrau und den vier Kindern fluchtartig die Wohnung und quartierte sich in einem Hotel ein. Vor rund zwei Jahren hatte eine Frau in einem Londoner Supermarkt für ihre Familie Bananen gekauft und in ihrer Wohnung Dutzende von kleinen Spinnen auf den Schalen der Früchte entdeckt. Nach Angaben von Schädlings-Experten handelte sich bei den Tieren um die tödliche brasilianische Wanderspinne, die offenbar als blinder Passagier auf die Insel gelangte. Während Schädlingsexperten das Haus ausräucherten, wurde die Familie auf Kosten des Supermarkts in einem Hotel untergebracht.

Die Gesundheitsbehörden schlossen den Supermarkt in Hinckley und versuchten eventuell vorhandene Spinnentiere zu finden. Nach mehreren Stunden gaben die Experten Entwarnung und teilten mit, dass es sich bei den aus Zentralamerika stammenden und gründlich analysierten Eiern nicht um das Gelege einer Phoneutria (griechisch für “Mörderin”) handelte. Ausgewachsene Spinnen wurden ebenfalls nicht entdeckt.

Die „Brasilianische Wanderspinne“ ist die giftigste Spinne der Welt und kommt in Mittel- und Südamerika vor. Besonders häufig ist sie jedoch in Brasilien anzutreffen, wo sie unter dem Spitznamen Amadeira (abgeleitet von aranhas armadeiras für “bewaffnete Spinne”) bekannt ist. Ihr Biss ist selbst für erwachsene Menschen lebensgefährlich, in den letzten Jahren wurden bereits Fälle dokumentiert, bei denen Kinder nach einem Angriff der aggressiven Bananenspinne gestorben sind.

Als blinder Passagier hat es eine brasilianische Wanderspinne im Mai 2011 aus Costa Rica bis nach Berlin geschafft. Der Gliederfüsser machte seinem Namen alle Ehre, als er zur Überraschung der Mitarbeiter eines Discounters in der deutschen Hauptstadt aus einer Bananenkiste krabbelte. Das rund fünf Zentimeter lange Tier war wohlauf und wurde schließlich von der Polizei eingefangen. Zuvor hatte ein Angestellter des Supermarktes eine Plastiktüte über die gefährliche Lieferung gestülpt.

Das Gift der Spinne gilt auch als natürliches Potenzmittel. Es verursacht eine rund vierstündige Erektion und besitzt damit den gleichen Wirkmechanismus wie das Potenzmittel Viagra, welches zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (Erektionsstörungen) beim Mann eingesetzt wird. Die Herausforderung für die Wissenschaftler ist es nun, das Toxin nur auf die Stimulation des phallischen Bezugs zu isolieren. Dadurch könnte eine neue Generation von Medikamenten zur Behandlung der erektilen Dysfunktion entwickelt werden.

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