Die Internationale Organisation für Migration „Organización Internacional para las Migraciones“ (OIM) hat die Migrationsströme zwischen Europa und Lateinamerika analysiert und dabei festgestellt, dass sich immer mehr Europäer entscheiden, auf die andere Seite des Atlantiks auszuwandern. Eine aktuelle Studie belegt, dass inzwischen mehr Menschen von Europa nach Lateinamerika auswandern als umgekehrt.
Demnach wählten im Jahr 2012 insgesamt 181.166 Europäer die Emigration, im Vergleich zu 119.000 Menschen aus Lateinamerika. Die meisten der Migranten kommen aus Spanien, sowohl absolut als auch relativ. Während im Jahr 2003 etwas mehr als 7.000 Menschen aus Spanien und 37.000 aus anderen europäischen Ländern in die Region Lateinamerika übersiedelten, lag der spanische Anteil im Jahr 2012 bei 154.000. Der Rest kam hauptsächlich aus Italien, Portugal, Frankreich und Deutschland.
Die stellvertretende Direktorin der Organisation, Laura Thompson, betonte, dass diese Zahlen eine „Änderung der Migrations-Ströme beweise“ und aufgrund der
„wirtschaftlichen Realitäten“ stattfinde. Nach ihren Worten handelt es sich bei den Personen, die ihr Heimatland den Rücken kehren und nach Lateinamerika und in die Karibik migrieren, nicht um Rückkehrer sondern um Menschen „auf der Suche nach neuen Chancen“.
Die Studie belegt ebenfalls, dass die meisten lateinamerikanischen Migranten vor allem aus Argentinien, Venezuela, Costa Rica und der Dominikanischen Republik stammen. Diejenigen, die Europa verlassen, wählen als Ziel die Länder Brasilien (23 Prozent), Kolumbien (11 Prozent), Peru (9 Prozent) und Ecuador (9 Prozent). Die meisten (53 Prozent) der Auswanderer kommen aus Spanien, der Rest in dieser Reihenfolge aus Italien, Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Portugal.
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