Zwischen der Schweizer Botschafterin in der venezolanischen Hauptstadt Caracas und einem exclusiven Golfklub in nächster Nähe zur Resident der Diplomatin gibt es Streit. Die Wohnung von Sabine Ulmann liegt direkt neben Loch drei des 18-Loch-Platzes vom Caracas Country Club ((CCC), auf das Gelände geschlagene Bälle könnten nach ihrer Meinung jemand verletzen oder töten. Dies wäre ein Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen, da die Residenz als Hoheitsgebiet der Schweiz gelte. In Artikel 30 des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen von 1961 heißt es: „Die Privatwohnung des Diplomaten genießt die gleiche Unverletzlichkeit und den Schutz wie die Räumlichkeiten der Mission“.
Vor dem Haus wurde deshalb ein riesigen Plakat zur Warnung an die Golfer angebracht und darauf hingewiesen, dass etwaige Unfälle in alleiniger Verantwortung des Spielers und des Golfklubs stehen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Reuters“ gab sich Ulman wortkarg und hatte zum Thema nichts zu sagen. Ihre Residenz befindet sich in einer wohlhabenden Gegend von Caracas, in der verschiedene diplomatische Vertretungen anderer europäischer Länder liegen.
Der venezolanische Golf-Verband reagiert mit Verwunderung und spricht von einer offensichtlichen Überreaktion. „Als die Schweizer Regierung den Bau der Residenz des Botschafters beschlossen hatte, tat sie dies mit dem Wissen, dass es in unmittelbarer Nähe einen Golfplatz gibt. Natürlich gibt es die Risiken kleinerer Sportverletzungen, die allerdings keine Bedrohung für diese Einrichtung sind“, lautete die Erklärung des Verbandes „Federación Venezolana de Golf“ (FVG).
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