Daimler baut das Busgeschäft in Lateinamerika weiter aus: In Funza bei Bogotá eröffnet die hundert-prozentige Tochtergesellschaft Daimler Colombia S. A. ein neues Buswerk mit einer Produktionskapazität von 4.000 Einheiten pro Jahr. Umgerechnet rund zwei Millionen US-Dollar wurden dazu in die 11.000 Quadratmeter große Fertigungsstätte investiert. Daimler Buses rüstet sich so für die wachsende Nachfrage nach regulären Bussen sowie effizienten Mobilitätslösungen in den Metropolen der Region. Dazu zählt das innovative Bus-Rapid-Transit-System für den öffentlichen Busnahverkehr in Großstädten. Der lateinamerikanische Markt ist die zweitgrößte Busregion weltweit. Langfristig soll sich der Busmarkt auf einem Niveau von über 40.000 Einheiten stabilisieren.
Mit einem Anteil von über 30 Prozent sind Mercedes-Benz Busse bereits heute im Stadtverkehr von Bogotá stark vertreten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die moderne Abgastechnologie, die die Umweltstandards des dortigen Verkehrsverbundes „Sistema Integrado de Transporte Público“, kurz: SITP) und damit für das Bus-Rapid-Transit-Verkehrssystem (BRT) „TransMilenio“ erfüllt. Das BRT-System TransMilenio in Bogotá ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Mobilitätslösung in einer Millionenmetropole. Über 2,300 Busse von Daimler fahren im SITP-Verkehrsverbund sowie bei TransMilenio in Bogotá. Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen und der hohen Reisegeschwindigkeit gehört TransMilenio zu einem der weltweit führenden BRT-Systemen.
Nutzfahrzeug-Produktionsverbund in Lateinamerika
Im Jahr 2012 startete Daimler die erste Busmontage in Bogotá. Aufgrund der dortigen begrenzten Produktionskapazität, entschied sich Daimler Colombia nun für den neuen Standort Funza. Dort schafft das Unternehmen über 220 neue Arbeitsplätze. Beliefert wird die Busmontage von der brasilianischen Daimler-Tochter Mercedes-Benz do Brasil mit Sitz in São Bernardo do Campo. Die Busfahrgestelle werden in zerlegten CKD-Sätzen (completely knocked down) in Funza angeliefert und endmontiert. Daimler Colombia bietet zunächst sechs verschiedene Busfahrgestell-modelle mit BlueTec 5-Technologie für den kolumbianischen Markt an. Künftig sollen die Fahrgestelle auch an umliegende Nachbarländer wie Venezuela, Peru, Ecuador und Zentralamerika exportiert werden.
Mit dem neuen Buswerk in Funza stärkt Daimler sein Nutzfahrzeug-Produktionsnetzwerk in Lateinamerika, welches über die Tochter-gesellschaft Mercedes-Benz do Brasil gesteuert wird. Dazu zählen die drei Produktionswerke in Brasilien – mit den Standorten São Bernardo do Campo, Campinas sowie Juiz de Fora. Außerdem umfasst der Produktionsverbund auch das argentinische Werk in Buenos Aires sowie das neue kolumbianische Werk in Funza bei Bogotá. Mit insgesamt fünf Produktionsstandorten ist Daimler somit größter Nutzfahrzeughersteller in Lateinamerika. In einem schwierigen Marktumfeld verkaufte die Daimler Bussparte im Jahr 2014 rund 17.600 Einheiten in Lateinamerika. Mit einem Marktanteil von 48,6 Prozent sicherte sich Daimler Buses damit weiterhin die führende Marktposition in Lateinamerika.
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