Erstmals seit 1999 haben die chilenischen Behörden für Montag (22.) den Umweltnotstand in der Metropolregion Santiago de Chile ausgerufen. Grund für diese Maßnahme ist eine seit Tagen
anhaltende Luftverschmutzung. „Die Luftqualität bedroht das Leben von Kindern und Erwachsenen“, warnte Bürgermeister Claudio Orrego. Damit wird der Autoverkehr in dem rund 6,3 Millionen Einwohner zählenden Stadtgebiet stark eingeschränkt, 3.000 Fabriken und Betriebe (umweltschädliche Industrie) bleiben geschlossen. Das Fußball-Turnier „Copa América“ ist nicht gefährdet.
Etwa 40 Prozent der 1,7 Millionen Autos in der Hauptstadt müssen zu Beginn der Woche in der Garage bleiben, die schlechte Luftqualität hat ein kritisches Niveau erreicht. „Nach drei Tagen anhaltenden Smogs hat sich die Luftqualität nicht verändert. Uns steht am Montag ein außergewöhnlicher Tag bevor und ich appelliere angesichts dieser extremen Maßnahme an das staatsbürgerliche Bewusstsein und an die Solidarität der Menschen in Santiago“, gab Stadtoberhaupt Orrego bekannt.
Santiago liegt in einem Talkessel am Fluss Río Mapocho und ist eine der am stärksten von Luftverschmutzungen betroffenen Städte in Lateinamerika. Die Kessellage in Verbindung mit Auto- und Industrieabgasen führt häufig zu Smog, der in diesem Jahr bereits fünf Mal so dicht war, dass von dem Stadtteil San Bernardo aus die Bergkette nicht mehr zu erkennen ist, die direkt an das Stadtgebiet grenzt.
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