Laut einem Bericht der Nichregierungsorganisation „Survival“ haben Bewaffnete eine indigene Gemeinde der Guarani im Südwesten Brasiliens angegriffen und sie in Brand gesetzt. Erste Berichte deuten an, dass ein einjähriges Baby verbrannte als die Bewaffneten die Häuser der Indigenen am 24. Juni anzündeten. Dies hat sich im Nachhinein nicht bestätigt. Die Guarani flüchteten aus dem Gebiet; zwei Mädchen und ein Junge werden als vermisst gemeldet.
Die Angehörigen der Kurusu-Mba-Gemeinde hatten am 22. Juni einen Teil ihres angestammten Landes friedlich wiederbesetzt, nachdem sie viele Jahre vergeblich auf dessen Rückgabe gewartet hatten. Sie wurden sofort von Bewaffneten umzingelt, die laut eines Guarani-Mannes „über [ihre] Köpfe hinweg schossen“. Die Viehzüchter und Farmer, die jetzt fast das gesamte Land der Guarani besetzen, stellen häufig Bewaffnete an, um die Indigenen zu terrorisieren.
Ein Sprecher der Guarani sagtelaut „Survival“, sie hätten ihr angestammtes Land wiederbesetzt, weil „[sie] es nicht mehr ertragen können, mit den Pestiziden und dem Hunger zu leben oder zu warten, dass die Regierung endlich handelt“. Viele Guarani sind brutalen und unerträglichen Angriffen ausgesetzt, während sie vergeblich auf die Anerkennung ihrer Landrechte durch die Behörden warten. In einem Video, das gerade von den Guarani an Survival geschickt wurde, zeigt Tupã Guarani von der Pyelito-Kue-Gemeinde die Überreste seines Hauses, nachdem es von Bewaffneten niedergebrannt wurde. Er beklagt, dass seine Familie ihren gesamten Besitz verloren hat.
Die Kurusu Mba haben in der Vergangenheit unter vielen gewalttätigen Angriffen gelitten. Kurete Lopes, ein siebzigjähriger religiöser Anführer, wurde 2007 von Bewaffneten ermordet, wie auch ein weiterer Anführer, Ortiz Lopes. Ein dritter Mann, Osvaldo Lopes, wurde 2009 ebenfalls ermordet. Die Gemeinde ist von Sojaplantagen eingezäunt. Das intensive Spritzen von Pestiziden verseucht die Bäche, aus denen die Indigenen ihr Trinkwasser beziehen.
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