Das UNESCO-Welterbekomitee hat am Freitag (3.) auf seiner 39. Sitzung in Bonn vier neue Stätten in die Liste des Welterbes aufgenommen. Zu den neuen Kulturerbestätten gehören das arabisch-normannische Palermo und Kathedralen von Cefalù und Monreale in Italien, die Taufstätte „Bethanien jenseits des Jordans“ in Jordanien und die Felszeichnungen in Ha’il in Saudi-Arabien. Erstmals in die Welterbeliste aufgenommen wurde Jamaika mit der Kultur- und Naturstätte Blue and John Crow Mountains. Zwei Naturerbestätten wurden erweitert: Schutzregion Cape Floral in Südafrika und der Nationalpark Phong Nha – Ke Bang in Vietnam. Das Welterbekomitee diskutiert in den nächsten Tagen weitere Vorschläge für die Welterbeliste. In diesem Jahr sind 36 Stätten nominiert.
Die Blue Mountains sind die höchste Bergkette Jamaikas mit Gipfeln über 2.200 Metern. Zusammen mit den angrenzenden John Crow Mountains bilden sie den größten Nationalpark des Landes, der etwa ein Fünftel der Gesamtfläche der karibischen Insel einnimmt. Die Blue Mountains gehören aufgrund der außergewöhnlich hohen Anzahl endemischer Arten zu den globalen Hotspots der Biodiversität. In dem tropischen Bergregenwald gedeihen seltene Baumarten, Moose, Farne, Bromelien und Orchideen. Auch viele Amphibien-, Vogel- und Säugetierarten, die weltweit als bedroht gelten, leben hier.
Der WWF zählt die Blue Mountains zu den „Global 200 priority ecoregions“ – den biologisch wertvollsten Lebensräumen der Erde. Aber auch in kultureller Hinsicht haben die Blue Mountains große Bedeutung. Sie sind eng verbunden mit der Geschichte der Maroons und ihrem Freiheitskampf gegen die Sklaverei. In den unzugänglichen Bergwäldern organisierten die Maroons ihren Widerstand gegen die britische Kolonialmacht. Seit 2008 ist das Erbe der Maroons als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt. Die Blue and John Crow Mountains ist die erste jamaikanische Stätte, die in die Welterbeliste aufgenommen wurde.
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