Im Korruptionsskandal um den halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras untersucht die brasilianische Staatsanwaltschaft eine mögliche Verwicklung von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2010). „Wir haben gegen ihn eine Untersuchung wegen einer möglichen Bestechung bei ausländischen Bauprojekten (Kuba, Dominikanische Republik, Venezuela, Ghana und Angola) zugunsten des Unternehmens Odebrecht eingeleitet“, gab ein Pressesprecher der Bundesstaatsanwaltschaft (MPF) in Brasília am Donnerstagnachmittag (16.) Ortszeit bekannt. Demnach verfügen die ermittelnden Staatsanwälte über genügend Beweise, die eine Ermittlung rechtfertigen.
Der größte Korruptionsfall in der Geschichte des südamerikanischen Landes führte bereits zu zahlreichen Verhaftungen und Einleitung von Verfahren gegen 13 Senatoren, 22 Abgeordnete und zwei Gouverneure. Unter den Personen, die wegen Korruption und Geldwäsche angeklagt sind, befindet sich der ehemalige Schatzmeister der Arbeiterpartei unter Präsidentin Dilma Rousseff, João Vaccari Neto, der seit April in Haft ist.
Brasiliens Petrobras-Skandal hat eine unkalkulierbare Sprengkraft entwickelt und erschüttert die Republik in ihren Grundfesten. Bereits vor Monaten hatte der Devisenhändler Alberto Yousseff, eine zentrale Figur in der Affäre, vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, dass Präsidentin Dilma Rousseff und ihr Amtsvorgänger Luiz Inácio Lula da Silva von den illegalen Geldschiebereien des Ölkonzerns wussten. Am Dienstag (12.) bekräftigte er seine Vorwürfe in einer Anhörung vor der Parlamentarischen Untersuchungskommission (CPI) im Bundesgericht in Curitiba.
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