Die brasilianische Bundespolizei „Policia Federal“ hat am frühen Dienstagmorgen (28.) Ortszeit in Brasília, Rio de Janeiro, Niterói (RJ), São Paulo und Barueri (SP) die Operation „Radioatividade“ (Radioaktivität) begonnen, mehrere Personen vorläufig festgenommen und zahlreiche Häuser und Büros durchsucht. Unter den Festgenommenen befindet sich Othon Luiz Pinheiro da Silva, ehemaliger und im April aus seinem Amt entfernter Vorsitzender von Eletronuclear, einer Tochtergesellschaft der Eletrobras.
Eletronuclear (Eletrobrás Termonuclear S/A) ist ein im Jahr 1997 in Brasilien gegründetes Kernkraftunternehmen, betreibt das Kernkraftwerk Angra und ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Eletrobrás. Das Unternehmen produziert und verkauft Strom, die Mehrheit des Aktienkapitals wird vom brasilianischen Staat gehalten. Die Staatsanwaltschaft untersucht angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Bauaufträgen, unlautere Preispraktiken und die Bildung von Kartellaktivitäten rund um den Kernreaktor Angra 3, in die auch der Baukonzern Odebrecht verwickelt sein könnte. Nach offiziell nicht bestätigten Berichten soll auch die Vergabepraxis von Aufträgen rund um den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte ins Visier der Ermittler geraten sein.
Update
Laut Generalbundesministerium (MPF) soll der ehemalige CEO rund eine Million US-Dollar Bestechungsgelder von einem Bieterkonsortium bei der Auftragsvergabe für verschiedene Arbeiten am Kernkraftwerk Angra 3 erhalten haben. “ „Korruption ist endemisch in Brasilien und wird durch Metastasierung über verschiedene Organe verbreitet“, gab der ermittelnde Staatsanwalt während einer Pressekonferenz bekannt. Bei seinem erzwungenen Rücktritt am 29. April hatte Pinheiro noch bestritten, „jemals Empfänger von Bestechungsgeldern“ gewesen zu sein.
Das Durchgreifen der brasilianischen Justiz im Falle der Korruptionsfälle ist schon bemerkenswert.
Es wird wieder ausgehen wie das Hornberger Schiessen. Viele Anschuldigungen, viele Verhaftete, viele Verurteilte, und keine eingesperrten. Brasilien ist ein einziger Sumpf der Korruption, ein Land ohne Recht und Gesetz. Ein Kindervergewaltiger wurde wieder festgenommen nachdem er, gerade entlassen, das dritte Kind vergewaltigt hatte. Schon beim Ersten und Zweiten wurde er verhaftet, und kurz darauf wieder auf freien Fuss gesetzt. Jeder weiss das es fast unmoeglich ist einen ehrlichen Politiker zu finden. Stimmenkauf oder das Erpressen der Wahlstimme ist normal. Frau Rousseff drohte den Sozialhilfeempfaengern ( Bolsa ) und denjenigen die ein Armenhaeuschen erhielten, wofuer sie 26 Jahre zahlen, die Hilfe, bzw, das Haeuschen zu verlieren falls die Opposition gewinnt. Seit Frau Rousseff nun ihre zweite Amtszeit antrat aenderte sich sehr viel. Unsere Ortschaft hatte 7 Polizisten bei 3600 Einwohner. Nun keinen einzigen mehr. Ergebniss, 1 Bankraub, Ueberfall auf die Post, 1 Mord und 3 Mordversuche. Nachts ist es wie ausgestorben da sich keiner mehr auf die Strasse traut, oder nur noch bewaffnet das Haus verlaesst. Rinderdiebstahl und Huehnerdiebe sind normal. Erreichen der Fazendas ist fast nur noch per Pferd moeglich da die Feldwege nicht mehr gepflegt werden. Explodierende Preisse laesst inzwischen schon die untere Mittelklasse hungern. Viele koennen Strom und Wasser nicht mehr bezahlen und sitzen nachts im Kerzenlicht oder mit der alten Oellampe. Und Frau Rousseff fragt sich „warum sie so unbeliebt ist„ Schuld ist die katastrophale Wirtschaftspolitik, viele Milliardenprojekte die angefangen, aber nie fertig gestellt werden. Das Geld verschwindet aber. Voellig unzureichende, marode, Infrastruktur, taeglich mehrere Stromausfaelle, unreines Trinkwasser, ein lachhaftes Gesundheits und Bildungssystem wo Halbanalphabeten mit Unidiplom herumlaufen, aber sehr wenig Ahnung der Materie besitzen. Bei einem Beinbruch warten Patienten zum Teil ueber 6 Monate auf eine OP, Medikamente fehlen und Patienten sterben in der Warteschlange. Frauen bringen Kinder auf die Welt auf dem Parkplatz der Klinik da keine Aerzte da sind.
Ich muss Ihnen für Ihren Kommentar danken. Jemand wie ich, der nicht in Brasilien lebt, ist dankbar, wenn man die „Interna“ des Lebens in diesem Land erfährt.