Inmitten einer wachsenden politischen und wirtschaftlichen Krise finden am Sonntag (16.) in rund 240 Städten Brasiliens Großkundgebungen gegen Präsidentin Dilma Rousseff statt. Die Organisatoren rechnen mit einer Beteiligung von mehreren Hunderttausend Menschen. Bereits seit den frühen Morgenstunden ziehen Demonstranten zu ihren Versammlungsplätzen, in der Landeshauptstadt Brasília hat die Militärpolizei den Zugang zum Kongress und dem Palácio do Planalto abgeriegelt. Die Proteste aller Bevölkerungsschichten richten sich neben der gestiegenen Inflation vor allem gegen den Korruptionsskandal rund um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobas, in dessen Mittelpunkt dutzende Politiker der regierenden Arbeiterpartei stehen.
Die Popularität des Staatsoberhauptes liegt bei nur noch acht Prozent. Die Demonstrationen an diesem Sonntag sind bereits die dritten seit Rousseff ihre zweite Amtszeit übernahm (Januar 2015). Die jüngsten Ergebnisse der Ermittler haben die Regierung, die Arbeiterpartei (PT) und Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva näher in den Fokus des Korruptiosskandals gerückt.
Update
Bei tropischen Temperaturen sammeln sich die Menschen zu ihren Protestmärschen. Alleine auf der Avenida Paulista ins São Paulo marschierten nach Angaben der Militärpolizei über 350.000 Menschen. Zum Höhepunkt der Demonstrationen gegen 19:00 Uhr Ortszeit waren rund 870.000 Menschen auf den Straßen. Hauptanliegen fast aller Demonstranten war die Forderung nach Amtsenthebung von Staatsoberhaupt Rousseff.
Leider kein Kommentar vorhanden!