Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet konkrete Ergebnisse von den ersten Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen. „Die deutsche Industrie will Brasilien bei der Modernisierung seiner Wirtschaft unterstützen. Die konsequente Aufarbeitung der Korruptionsskandale für mehr Transparenz und Rechtssicherheit ist die zentrale Voraussetzung, um das Vertrauen von Investoren wieder zu stärken.“ Dies sagte BDI Präsident Grillo anlässlich der erstmals stattfindenden Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsidentin Dilma Rousseff am Dienstag in Berlin.
„Wir erwarten von den Regierungskonsultationen konkrete Ergebnisse“, betonte der BDI-Präsident. In den hochrangigen Gesprächen sollte es darum gehen, Strukturreformen in Brasilien etwa im Steuer- und Arbeitsrecht anzumahnen und den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen neue Impulse zu verleihen. „Zu den Prioritäten unserer Unternehmen gehört die schnelle Wiederaufnahme von Verhandlungen über ein bilaterales Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung. Dies würde die Rechtssicherheit für Unternehmen verbessern und Investitionen erleichtern“, sagte Grillo.
Auch der rasche Abschluss eines EU-Mercosur-Abkommens würde laut BDI die Voraussetzungen für einen engeren Handelsaustausch und eine bessere Zusammenarbeit in globalen Wertschöpfungsketten schaffen. „In den Verhandlungen zwischen EU und Mercosur muss es bis Ende dieses Jahres Marktzugangsangebote geben“, forderte Grillo.
Die Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen finden rund vier Wochen vor den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen DBWT vom 20. bis 22. September in Joinville statt. Sie gibt es in diesem Jahr bereits zum 33. Mal. Die Konferenz ist die wichtigste Wirtschaftsveranstaltung in den bilateralen Beziehungen der beiden Länder.
Rechtssicherheit ? – dann mal hier in Deutschland angefangen !
Und die Dame Merkel bitte von Brasilien aus weiter nach Chile schicken. Hin zur Witwe ihres ersten Lehrherren.
PS
aber bitte ohne Wiederkehr. Deutschland ist schon an die Wand gefahren.
Liebe Birte,
dein Vergleich hinkt ja wohl ziemlich. Wer sich mit den brasilianischen Verhältnissen auskennt, weiss dass die Rechtssicherheit wohl häufig sehr willkürlich ist und die Bürokratie zum Himmel schreit. Es geht gerade bei geschäftlichen Vorhaben häufig nicht ohne sogenannte „Vermittler“ die über Kontakte zusammen mit den entsprechenden „Sonderzahlungen“ die Dinge beschleunigen oder sogar erst ermöglichen. Da gibt es überhaupt keinen Vergleich zu Deutschland. Korruption in BRA zieht sich quer durch alle Lebensbereiche und Bevölkerungsschichten. Von der Suche nach einem Platz in einer Privatschule, über Bauanträge bis zu Regelungen mit den Finanzbehörden.
Nach wie vor mangelt es häufig in Brasilien an Grundsätzlichem: eine generelles Unrechstbewusstsein bzgl Koruption in Verwaltung, Wirtschaft und Staat. Mal ganz zu Schweigen von der Sicherheit im Allgemeinen. Nicht nur dass man sich vor der tagtäglichen all anwesenden Kriminalität fürchten muss, die Polizei gibt einem auch nicht gerade ein Gefühl von Sicherheit hier. In Deutschland beschäftigen sich die Medien im Allgemeinen nciht sehr mit dem „daily Life“ in BRA. Gewalt ist in den Metropolen – auch ausserhalb der Favelas- alltäglich. Wenn in Deutschland oder USA, wie hier letzte Woche in Sao Paulo (Osasco) geschehen, innerhalb von 2 Stunden 23 Menschen erschossen würden, hätte das a) bestimmt mehr Medienpräsenz und b) den Einsatz des gesammten Polizeiapparates zur Folge.
Daran wird sich auch trotz Merkel-Besuch nichts ändern