Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat die zwischen Deutschland und Brasilien erzielte Übereinkunft zum Klimaschutz begrüßt. «Die gemeinsame Klimaerklärung von Bundeskanzlerin Merkel und der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff markiert einen Wendepunkt. Erstmals bekennen sich ein Industriestaat und ein Schwellenland gemeinsam zum ehrgeizigen Ziel der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Laufe dieses Jahrhunderts. Die Erklärung bringt den notwendigen Rückenwind auf dem Weg zum Klimagipfel in Paris. Sie ist ein weltweites Signal, dass wir die Einhaltung der 2°C-Obergrenze ernst nehmen.»
Die deutsch-brasilianische Erklärung zum Klimaschutz enthält im ersten Teil gemeinsame Ziele für das Klimaschutzabkommen, das Ende dieses Jahres in Paris verabschiedet werden soll. Beide Länder sprechen sich für ein effektives Abkommen aus, das von den Mitgliedstaaten eine regelmäßige Verstärkung der Anstrengungen fordert. Eine kohlenstoffarme Entwicklung in Entwicklungsländern soll auch durch verstärkte Süd-Süd-Partnerschaften finanziell unterstützt werden.
Im zweiten Teil werden konkrete Zielsetzungen und Kooperationsvereinbarungen festgehalten, um die dringend erforderliche Transformation hin zu einer klimaneutralen Welt voranzutreiben. Bundesumweltministerin Hendricks, die an den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen teilnahm und bereits im Vorfeld mit ihrer brasilianischen Kollegin Isabella Texeira verhandelt hatte: «Unsere Länder haben ein klares Signal zur Unterstützung für ein ambitioniertes Abkommen in Paris und für künftige Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt. Jetzt geht es darum, die Ziele umzusetzen und mit Leben zu füllen.»
Die Erklärung setzt besonders in den Bereichen Waldschutz und erneuerbare Energien Akzente. Durch die Reduzierung der Entwaldung vor allem im Amazonas leistet Brasilien einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz. Seine Erfolge im Waldschutz will Brasilien ausbauen, indem es das weltweit größte Schutzgebietssystem für Tropenwälder im Amazonas auf über 60 Mio. Hektar ausweitet, gezielter gegen die illegale Entwaldung vorgeht und effektiv den Aufbau von 12 Mio. Hektar Wald landesweit fördert. Im Energiesektor kündigt Brasilien eine deutlich stärkere Rolle für erneuerbare Energien an. Deren Anteil soll über die bereits vorhandene Wasserkraft hinaus gesteigert werden, also insbesondere im Bereich Wind- und Solarenergie.
Die deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen fanden in diesem Jahr zum ersten Mal statt und unterstreichen die Bedeutung der Zusammenarbeit der beiden Länder. Im Klima- und Biodiversitätsschutz können Deutschland und Brasilien auf eine erfolgreiche Geschichte gemeinsamer Zusammenarbeit zurückblicken. Am Rande der Konsultationen wählten Fachleute der Deutsch-Brasilianischen Klima-AG neue Klimaschutzprojekte aus. Das BMUB wird im Rahmen seiner Internationalen Klimaschutzinitiative Neuvorhaben mit einem Gesamtumfang von 32,4 Mio Euro in Brasilien fördern. Dies ist ein weiteres Signal für die enge, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit beider Länder im Klimaschutz.
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