Wie von internationalen Wirtschaftsexperten erwartet hat die Schuldenpolitik von Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff Folgen. Nach Einschätzung der amerikanischen Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) liegt die Kreditwürdigkeit der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas auf Ramschniveau. Am späten Mittwochabend (9.) Ortszeit stufte die Agentur das Länderrating um eine Stufe (BBB-) auf „BB+“ herab, der weitere Ausblick wird als negativ bezeichnet. S&P ist damit die erste Agentur, die Brasilien in den spekulativen Bereich des „Junk“ stuft. Je schlechter die Bonität eines Staates beurteilt wird, desto teurer und schwieriger wird es für diesen, sich Geld zu besorgen. Obwohl die Bewertungen der Ratingagenturen des öfteren umstritten sind, werden sie auf den Finanzmärkten und von Kreditgebern stark beachtet.
Die schlechte Nachricht verschärft die Krise in der Regierung von Dilma Rousseff. Das Staatsoberhaupt, dessen Popularität bei der Bevölkerung nach jüngsten Umfragen bei gerade noch 7% liegt, steht vor einem „perfekten Sturm“ mit wirtschaftlicher Rezession (2,5 bis Ende des Jahres), hoher Inflation (9,56% nach 12 Monaten) und steigender Arbeitslosigkeit (7,5%). Hinzu kommen die Ermittlungen im größten Korruptionsskandal in der Geschichte des Landes.
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