Venezuelas Präsident Nicolás Maduro will den Ausnahmezustand in den vom Militär besetzten Grenzregionen zu Kolumbien auf zehn weitere Verwaltungsbezirke ausweiten und kündigte gleichzeitig die Verstärkung der militärischen Präsenz in den Grenzgebieten an. Er beschuldigte die USA, hinter dem Konflikt mit Kolumbien und Guyana zu stecken. In einer Rede am Dienstag (15.) sprach der Links-Populist von „Schmugglern, die unser Volk versklaven und Öl stehlen“. Im Gegensatz zu Kolumbien haben die Venezolaner ein recht unemotionales Verhältnis mit dem Nachbarland Guayana, weshalb das Schüren nationalistischer Gefühle nicht zündete und im Vorfeld der Parlamentswahlen der Grenzkonflikt mit Kolumbien ausgelöst wurde.
Nach gewaltsamen Zwischenfällen in einem Grenzabschnitt im Bundesstaat Táchira hat Venezuela Mitte August einen Teil seiner Grenze zu Kolumbien dicht gemacht. Präsident Maduro hatte für mehrere Verwaltungsbezirke im Grenzgebiet den Ausnahmezustand für vorerst 60 Tage ausgerufen, Caracas und Bogotá riefen ihre Botschafter im jeweils anderen Land zu Konsultationen zurück. Seit dem von Venezuela initiierten Grenzkonflikt mit Kolumbien wurden nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in den letzten Wochen mehr als 21.000 Kolumbianer vertrieben. Der Schmuggel in den „kontrollierten“ Gebieten geht nach Berichten lokaler Medien weiter – die die Lkws nehmen einfach andere Routen.
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