Bei Protesten gegen ein Bergbau-Projekt sind am Montag (28.) in Peru mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Nach Zusammenstössen zwischen Polizisten und Demonstranten wurden 17 Demonstranten und acht Polizisten verletzt, 22 Personen verhaftet. Die Proteste richten sich gegen den Ausbau des Erz-Verarbeitungsbetriebs in Las Bambas, Region Apurímac (Südosten von Peru). „Leider gibt es zwei Tote und wir versuchen, sie zu identifizieren“, gab Perus Präsident Ollanta Humala vor Reportern bekannt. Nach seinen Worten ist eine hochrangige Kommission in die Krisenregion unterwegs, um mit dem Demonstranten zu sprechen. Das Innenministerium teilte mit, 1.500 Soldaten in die Region zu entsenden.
Las Bambas befindet sich zwischen den Provinzen Cotabambas und Grau in der Region Apurímac. Die größte Mine des Landes liegt auf einer Höhe von 4.000 Metern, das chinesische Konsortium MMG hatte im April die Vermögenswerte an Glencore für fast sechs Milliarden US-Dollar verkauft. Der Bau (Erweiterung) wurde 2010 genehmigt, die Mine soll Anfang 2016 den Betrieb aufnehmen.
„Wir sind nicht gegen das Bergbauprojekt Las Bambas, aber der Bau einer Kläranlage und eines Abfallspeichers ohne Rücksprache mit der Bevölkerung hat zu Protesten geführt“, erklärt Henry Vasquez, Führer des Volkes von Cotabambas. Nach seinen Worten hat die Bergbaugesellschaft eine Umweltverträglichkeitsstudie abgeändert – die Anlage wurde an anderer Stelle gebaut.
Update
Nach erneuten Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten hat die peruanische Regierung am Dienstagmorgen (Ortszeit) den Ausnahmezustand (30 Tage) über die Region Apurímac, insbesondere in den Provinzen Cotabambas, Grau, Andahuaylas und Chincheros verhängt. Ebenfalls über Chumbivilcas und Espinar (Region Cusco).
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