Die Vereinigten Staaten sind weiterhin Sehnsuchtsort vieler Kubaner. Laut einem aktuellen Bericht von US-Zoll und Grenzschutz reisten in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (Oktober 2014 bis Juni 2015) insgesamt 27.296 Kubaner in die USA in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (Oktober 2014 bis Juni 2015), ein Anstieg von 78% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Obwohl sich die Beziehungen zwischen Havanna und Washington erwärmt haben, machen sich viele Kubaner noch rasch mit Flößen oder notdürftig zusammengezimmerten Booten auf die gefährliche Reise zur US-Küste. Ein Großteil von ihnen geht offenbar davon aus, dass Washington im Rahmen der diplomatischen Wiederannäherung den noch aus dem Jahr 1966 stammenden „Cuban Adjustment Act“ aufgeben könnte. Aktuell werden kubanische Migranten, die US-Territorium betreten, grundsätzlich als politische Flüchtlinge eingestuft. Nach einem Mindestaufenthalt von einem Jahr in den USA kann diese Personengruppe eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragen (Legal Permanent Residency, LPR). Ein Abkommen von 1994 sieht zudem die Vergabe von jährlich mindestens 20.000 US-Einwanderungsvisa für kubanische Staatsbürger vor. Am Montag (6. Juli) gab das US-Außenministerium bekannt, dass Washington seine Einwanderungspolitik gegenüber Kuba trotz Ankündigung der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen ab dem 20. Juli, nicht ändern werde.
Ebefalls wird befürchtet, dass sich eine als „wet-foot, dry-foot“ (nasser Fuß, trockener Fuß) bekannte US-Regel ändern könnte. Die Vereinbarung erlaubt den Kubanern, die es auf US-amerikanischen Boden schaffen, in den USA zu bleiben – diejenigen, die vor den Küsten der USA abgefangen werden, müssen nach Kuba zurückkehren.
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