Gewalt gegen Frauen ist ein ungelöstes Problem in Lateinamerika. Während einer in der peruanischen Hauptstadt Lima stattfindenden Sitzung von Ministern aus 32 Ländern der Region (unter anderem Brasilien, Chile, Costa Rica, Paraguay, Mexiko und Kolumbien) gab Perus Ministerin für Frauen Marcela Huaita Alegre bekannt, dass 36% aller Frauen in der Region unter körperlicher und psychischer Gewalt zu Hause leiden. Peru führt mit 38% die Liste der Länder mit einem hohen Anteil von männlichen Aggressoren an. Sieben von zehn Frauen gaben an, dass sie Opfer von psychischer, physischer oder sexueller Gewalt wurden und statistische Daten belegen, dass in Peru zwischen Januar 2009 und August dieses Jahres 727 Frauen getötet wurden. Das entspricht 110 Frauenmorde pro Jahr, neun Straftaten pro Monat.
Die Ministerin wies darauf hin, dass die Gewalt gegen Frauen weiter zunimmt und sich nicht nur auf Schläge oder sexuelle Vergewaltigung beschränkt. „Heute gibt es neue Arten von Gewalt, mit denen die Frauen Lateinamerikas konfrontiert sind“. Nach ihren Worten werden immer mehr Frauen auf den Straßen belästigt und körperlich verletzt. „Eine weitere neue Form der Gewalt ist der Kommerz. In den Medien Lateinamerikas wird der Körper der Frau immer mehr als Objekt präsentiert“.
Ein weiterer Punkt, der auf diesem internationalen Treffen diskutiert wurde, ist Gewalt durch politische Schikane gegenüber Frauen. Diese neue Form der Gewalt tritt auf, wenn ihnen nicht erlaubt wird, sich an der politischen Dynamik/Prozesse in ihrem Land zu beteiligen (Ausschluss von Ämtern/Funktionen, Ausschüssen und Arbeitsgruppen).
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