Die Vizepräsidentin des deutschen Bundestages Ulla Schmidt (SPD) übernimmt eine „politische Patenschaft“ für den inhaftierten kubanischen Künstler Danilo Maldonado. „Danilo Maldonado ist ausschließlich wegen seiner regimekritischen Kunst in Haft“, kritisiert Ulla Schmidt. Nach Informationen der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) missachtet die kubanische Einparteien-Diktatur systematisch fundamentale Menschenrechte seiner Bürger. Allein im September 2015 wurden der IGFM 882 Fälle von rein politisch motivierten Kurzzeitverhaftungen gemeldet.
Die kubanische Polizei hielt am 25. Dezember 2014 Danilo Maldonados Auto auf Havannas Hauptstraße, dem Malecón, an und nahm ihn fest. Der Aktionskünstler war auf dem Weg in Havannas „Parque Central“, um dort zwei Ferkel auszustellen, denen er die Namen „Fidel“ und „Raúl“ aufgesprüht hatte. Danilo Maldonado wurde ins Gefängnis Valle Grande nahe Havanna gebracht. Die inoffizielle Anklage lautet auf „Missachtung der Autoritäten“. Ein Prozess fand bisher nicht statt. „Danilo Maldonado verdient unsere Unterstützung in seinem mutigen Kampf für Meinungsfreiheit und künstlerische Freiheit auf Kuba. Niemand darf inhaftiert werden, bloß weil er offen die Regierung kritisiert“, fordert Ulla Schmidt.
IGFM: Unmenschliche Haftbedingungen in kleinen Strafzellen
Danilo Maldonado kritisiert auch im Gefängnis offen das kubanische Regime und seine Verhaftung ohne Haftbefehl und offizielle Anklage ̶ die Gefängnisleitung bestrafte ihn dafür mit der wiederholten Verlegung in sogenannte Strafzellen, die zu klein sind, um aufrecht darin zu stehen. Dagegen protestierte Danilo Maldonado vom 8. September 2015 bis zum 1. Oktober 2015 mit einem Hungerstreik. Die IGFM unterstreicht, dass diese Zellen gegen das Folterverbot des Völkerrechts verstoßen.
Auf Kuba erhält der Künstler Unterstützung von der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“. Immer wieder marschieren die Bürgerrechtlerinnen mit Fotos des Künstlers durch Havanna und fordern so seine Freilassung und Respekt für Meinungsfreiheit und künstlerische Freiheit auf Kuba. Am 15. April 2014 verlieh die in New York ansässige Human Rights Foundation (HRF) dem Künstler für seine kreativen Protestaktionen den Václav-Preis.
Im Rahmen des IGFM-Patenschaftsprogramms engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene auf Kuba. „Die Übernahme einer politischen Patenschaft lenkt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf verfolgte und inhaftierte Bürgerrechtler und bietet ihnen dadurch Schutz vor den Repressionen des Castro-Regimes“, erklärt IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.
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