Die Vereinigten Staaten sind weiterhin Sehnsuchtsort vieler Kubaner. Laut einem aktuellen Bericht von US-Zoll und Grenzschutz kamen vom 1. Oktober 2014 bis zum 31. August dieses Jahres 36.497 kubanische Dissidenten in die USA, ein Anstieg von über 60% zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Am Samstag (17.) rettete die Besatzung des Kreuzfahrtschiffes „Freedom of the Seas“ (Royal Caribbean) in der Florda-Straße sieben auf einem Floss treibende kubanische Flüchtlinge, die total dehydriert und ausgehungert waren. Nach Angaben der Behörden war die Gruppe bereits seit zehn Tagen auf hoher See, nach ärztlicher Versorgung werden sie an die US-Küstenwache übergeben.
Obwohl sich die Beziehungen zwischen Havanna und Washington erwärmt haben, machen sich viele Kubaner noch rasch mit Flößen oder notdürftig zusammengezimmerten Booten auf die gefährliche Reise zur US-Küste. Ein Großteil von ihnen geht offenbar davon aus, dass Washington im Rahmen der diplomatischen Wiederannäherung den noch aus dem Jahr 1966 stammenden „Cuban Adjustment Act“ aufgeben könnte. Ebenfalls wird befürchtet, dass sich eine als „wet-foot, dry-foot“ (nasser Fuß, trockener Fuß) bekannte US-Regel ändern könnte. Die Vereinbarung erlaubt den Kubanern, die es auf US-amerikanischen Boden schaffen, in den USA zu bleiben – diejenigen, die vor den Küsten der USA abgefangen werden, müssen nach Kuba zurückkehren.
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