Bei einem Massaker sind am Samstag (17.) auf einem Bauernhof im ländlichen Vilhena (Bundesstaat Rondônia im Nordwesten von Brasilien) fünf Personen regelrecht abgeschlachtet worden. Untersuchungen der Zivilpolizei belegen, dass das Verbrechen von Landstreitigkeiten motiviert war. Nach Angaben der Behörden waren sechs bewaffnete Männer auf drei Motorrädern auf das Grundstück eingedrungen und zündeten das Haus, in dem sich die Opfer versteckt hatten, an. Drei Personen flüchteten vor den Flammen und wurden von den Banditen erschossen, zwei weitere verbrannten bei lebendigem Leib.
Nirgendwo auf der Welt ist der Landbesitz derart konzentriert wie in Brasilien. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung besitzt rund 80 Prozent des Landes. Zwar ist die Landfrage im größten Staat Lateinamerikas kein neues Thema und es hat in der Geschichte schon mehrere Landlosenbewegungen gegeben. Diese wurden jedoch entweder vom Militär unterdrückt oder durch Abwanderung der Landlosen nach Amazonien gelöst. Laut einer Studie der “Comisión Pastoral de la Tierra” (CPT, kirchliche Kommission für Landseelsorge) wurden 2013 inmitten der Konflikte um Landbesitz mindestens 34 Menschen, darunter 15 Mitglieder indigener Gemeinschaften, getötet. Die Zahl der getöteten Ureinwohner ist damit die höchste seit dem Jahr 1985.
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