Der Südosten Brasiliens wird von der größten Trockenheit seit fast 100 Jahren heimgesucht. Fünf der größten urbanen Regionen sind vom akuten Wassermangel bedroht, in diesen Gebieten fielen nur 30 bis 50 Prozent des normalen Niederschlages. In São Paulo gleichen die riesigen Speicherseen, welche die Wasserversorgung der grössten Metropole Südamerikas und etlicher Städte des Hinterlands garantieren, Pfützen und zeugen von einer Fehlplanung der Regionalregierung. Die weitgehende Abhängigkeit der Riesenmetropole von einem einzigen System von Speicherseen wurde schon vor zehn Jahren als Risiko eingestuft – damals fiel der Regen allerdings immer in Hülle und Fülle. Am Dienstag (20.) sprach Umweltminister André Corrêa davon, dass die Wasserknappheit ihren „kritischsten Moment“ erreicht habe.
Nach seinen Worten liegt das durchschnittliche Niveau der vier Hauptreservoirs des Rio Paraíba do Sul, aus denen rund 9,4 Millionen Menschen in der Metropolregion ihr Trinkwasser beziehen, bei sechs Prozent. Mit 1,17 Prozent nähern sich die Reserven des Reservoir Paraibuna dem Totvolumen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird damit das 1978 eröffnete Paraibuna-Reservoir, das über 90% der Bewohner von Rio de Janeiro mit Wasser versorgt, für technisch leer erklärt. „Wir stehen vor der schwerste Krise in der Geschichte. Noch nie war das Guandu-System am Rio Paraíba do Sul auf so einem niedrigen Stand“, so der Minister.
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