Brasiliens Gesundheitsminister Marcelo Castro hat am Mittwoch (11.) ein Dekret zur Ausrufung des nationalen Notstands unterzeichnet. Grund für diese Maßnahme ist der Ausbruch von Mikrozephalie im Nordosten des südamerikanischen Landes. Laut Angaben der Behörde wurden in den letzten vier Monaten 141 Fälle von fehlgebildeten Babys in 44 Verwaltungsbezirken des Bundesstaates Pernambuco gemeldet. Vor dem Ausbruch verzeichnete der mit der Größe Portugals vergleichbare Staat etwa zehn Fälle pro Jahr. Lokale Medien berichten ebenfalls von einem Anstieg der Krankheit in Paraíba und Rio Grande do Norte. Offizielle Zahlen legte das Ministerium dazu nicht vor.
Inzwischen hat die Unsicherheit bei vielen schwangeren Frauen in der Region zugenommen. Die Situation wird als dramatisch bezeichnet – Grund dafür ist eine Äußerung von Cláudio Maierovitch, Direktor der Abteilung für epidemiologische Überwachung des Ministeriums für Gesundheit. Maierovitch empfahl am Freitag (13.) Frauen in Pernambuco, eine Schwangerschaft zu vermeiden. „Diejenigen, die eine Schwangerschaft planen, sollten damit ein oder zwei Monate warten. Aber es ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Erst wenn wir die möglichen Ursachen für die Erkrankungen finden, können wir die Risiken bewerten und entscheiden“.
Für Frauen in der Region, die bereits schwanger sind, rät das Ministerium zum Tragen von langen Hosen und langärmeligen T-Shirts. Die das Zika-Virus übertragende Mücke Aedes aegypti wird als eine der möglichen Ursachen für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich gemacht.
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