Der Drogenkrieg in Lateinamerika und der Karibik fordert unzählige Menschenleben und hinterlässt deutliche Spuren in der Wirtschaft. Hauptproduktionsländer sind nach wie vor Bolivien, Peru und Kolumbien – über Transitländer wie Venezuela gelangen Tonnen von Kokain in die Dominikanische Republik. Aus einem aktuellen Bericht der US-Behörden geht hervor, dass die US-Küstenwache seit Oktober 2014 die beispiellose Zahl von über 222 Tonnen Kokain (Straßenwert 7,4 Milliarden US-Dollar) in den Gewässern der Karibik und des Pazifischen Ozeans beschlagnahmt und vernichtet hat. Bei den Aktionen wurden mehr als 500 Personen verhaftet.
Am Sonntag (15.) haben die US-Behörden südwestlich der Küste der Dominikanischen Republik in der Nähe der Isla Beata ein Schnellboot gestoppt und an Bord 515 Kilogramm Kokain entdeckt (Verkaufswert 17 Millionen US-Dollar). Vier Personen wurden festgenommen und in die USA überstellt. Die Beschlagnahme ist Teil der Operation „Caribbean Venture“, bei der die US-Behörden mit Hilfe der niederländischen Marine Schmuggelrouten durch die Karibik überwachen und demontieren.
Erst vor wenigen Monaten hatten Undercover-Agenten der Drogenvollzugsbehörde (Drug Enforcement Administration, DEA) einen zentralamerikanischen Drogenring unterwandert und eine Operation unter strengster Geheimhaltung vorbereitet. Dabei konnten sie am 10. November zwei Neffen der Gattin von Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince festnehmen. Die Mitglieder der Präsidentenfamilie waren mit Diplomatenpässen gereist, obwohl sie keine diplomatische Immunität besitzen. Ihnen wird vorgeworfen versucht zu haben 800 Kilogramm Kokain in die USA zu schmuggeln.
Tja Madburro, das kommt, wenn man Drogenschmuggler mit Diplomatenpässen ausstattet.