Brasiliens Gesundheitsminister Marcelo Castro hat am Mittwoch (11.) ein Dekret zur Ausrufung des nationalen Notstands unterzeichnet. Grund für diese Maßnahme ist der Ausbruch von Mikrozephalie im Nordosten des südamerikanischen Landes. Am Dienstagabend (17.) Ortszeit hat das brasilianische Gesundheitsministerium das erste epidemiologische Bulletin hinsichtlich Mikrozephalie herausgegeben und spricht von offiziell 399 Fällen bei Neugeborenen in sieben Bundesstaaten im Nordosten Brasiliens. Angesichts der Häufung von Erkrankungen erwartet Cláudio Maierovitch, Direktor der Abteilung für epidemiologische Überwachung am Ministerium für Gesundheit, einen weiteren Anstieg der Fälle von Mikrozephalie. Am Sonntag (22.) gaben die Behörden in Teresina (Hauptstadt des Bundesstaates Piauí) bekannt, dass der kleine Victor Hugo an Mikrozephalie gestorben ist. Seit Beginn der Epidemie im Nordosten des Landes (Anfang Oktober) ist dies das fünfte Baby, dass an der Anomalie gestorben ist. Drei weitere Todesfälle traten in Rio Grande do Norte und einer in Paraíba auf.
Maria Eliza Lima Sousa (23) erfuhr nach Ultraschall im fünften Monat der Schwangerschaft, dass ihr Kind an Mikrozephalie leidet. Die Schwangerschaft wurde genau beobachtet, am Sonntagmorgen (Ortszeit) kam das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt (achter Monat). Laut Angaben der Behörden litt Eliza am Chikungunya-Virus (CHIKV), eine mit Fieber und Gelenkbeschwerden einhergehende tropische Infektionskrankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Der Virus wird von der Mücke Aedes aegypti verbreitet, die auch den Dengue- und Zika-Virus überträgt.
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