Im südamerikanischen Land Venezuela sind für den 6. Dezember 2015 Parlamentswahlen geplant. Umfragen zur anstehenden Wahl ergeben ein klares Bild. Fast alle Meinungsforschungsinstitute bestätigen der Opposition einen Vorsprung zur Regierungspartei von 20 bis 30 Prozent. Obwohl die Präsidentenwahl in Argentinien die Linken in Lateinamerika und im Ausland weitgehend sprachlos gemacht hat, wird der Sieg von Mauricio Macri fast keinen Einfluss auf den Urnengang in Venezuela haben.
Diese Meinung vertritt Luis Vicente León, Präsident des Umfrageinstituts „Datanalisis“. Nach seinen Worten ist die Beendigung der Links-Ära wichtig in Bezug auf die politischen Megatrends in Lateinamerika. „Die Auswirkungen auf die Wahl in Venezuela werden nur gering sein. Die Mehrheit der venezolanischen Bevölkerung hat nicht die leiseste Ahnung, wer Macri und Scioli überhaupt sind und was sie für politische Meinungen vertreten“.
León weist darauf hin, dass die Veränderungen in Venezuela viel schwieriger und komplexer sind als die in Argentinien. „Der erste offensichtliche und wichtige Unterschied ist, dass Venezuela vor keiner Präsidentschaftswahl oder Regierungswechsel steht. Der zweite Unterschied ist, dass trotz der starken Durchdringung des Kirchnerismo (in Argentinien) nie die Medien oder die Justiz bezwungen/vereinnahmt wurden. Die Mehrheit der venezolanischen Bevölkerung wird für eine Veränderungen in Venezuela stimmen – und dies hat nichts mit Macri zu tun, sondern mit Maduro“.
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