Pleitestaat Venezuela: Dutzende Tanker der PDVSA werden nicht mehr abgefertigt – Update

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Aufgrund von Misswirtschaft und Verstaatlichung ist die Wirtschaft des Landes nicht einmal in der Lage, ausreichend Asphalt für den eigenen Bedarf zu produzieren (Foto: Screenshot TV)
Datum: 25. November 2015
Uhrzeit: 13:49 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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Venezuela verfügt nach offiziellen Zahlen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) über die größten Ölreserven auf der Welt. Das in der Vergangenheit oft als das „Saudi-Arabien Südamerikas“ bezeichnete Land hat allerdings mehr den Status einer Bananenrepublik, in dem Korruption und Bestechlichkeit vorherrschen. 1998, ein Jahr vor Amtsantritt von Hugo Chávez, förderte das Land nach Angaben der Internationalen Energieagentur täglich 3,5 Millionen Barrel Erdöl. 2013 waren es nur noch 2,5 Millionen Barrel, nach 2,75 Millionen Barrel im Jahr davor. Inzwischen kollabiert die goldene Gans, die linke Staatsführung hat den wichtigsten Ölkonzern des Landes (Petróleos de Venezuela, PDVSA) als politisches und propagandistisches Werkzeug missbraucht, ruiniert und ausgeplündert. Nachdem die Nachrichtenagentur „Reuters“ am Donnerstag (19.) darüber berichtete, dass fünf große und wichtige Lieferanten von Rohöl und Erdölerzeugnissen (zur Veredelung des Schweröls) die PDVSA nur noch gegen Vorauskasse beliefern, bestätigen dies verschiedene Agenturen in der Karibik. Demnach liegen mehr als ein Dutzend Tankschiffe der PDVSA vor Inseln wie Bonaire und Curacao vor Anker und werden nicht abgefertigt. Das in den dortigen Raffinerien veredelte Schweröl aus Venezuela wird nicht in die Tanker gepumpt, da das Pleite-Regime in Caracas seit Monaten keine Rechnungen bezahlt hat.

Ohne Bargeld geht nichts mehr. Hunderte Tankwagen blockieren die Zufahrtstraßen, der Verkehr von anderen Schiffen wird blockiert. Automatische satellitengestützte Überwachungssysteme für Schiffe bestätigen, dass über 50 leere Tanker der PDVSA rund um die wichtigsten Häfen liegen und nicht betankt werden. In den Lager- und Mischanlagen wurden Millionen Barrel Rohöl, die in Angola und Nigeria gekauft wurden, mit venezolanischem Öl vermischt. In den nächsten Tagen sollen weitere Lieferungen von bei Norwegens Statoil und der französischen Total gekauften Öls nach Curacao kommen, eine weitere Lieferung in der gleichen Größenordnung ist für Dezember geplant.

Update, 26. November

Laut Angaben der PDVSA verläuft die Abfertigung an den karibischen Terminals „völlig normal“. Bei den Meldungen soll es sich um eine internationale Medienkampagne gegen Venezuela handeln.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Ja so gehts einem wenn man seine Rechnungen nicht bezahlt……..Es kommt eines zum anderen! Aber die wirklich leidtragenden sind die Normalbuergen den in kuerze wird es kein Benzin mehr geben.

  2. 2
    Martin Bauer

    Ah, das geht mir runter wie Öl!

  3. 3
    don ewaldo

    Wehret den Anfängen,es wurde nicht verstanden,nun wird die Rechnung presentiert.auf jeden Fall kann ein schon untergegangenes Schiff nicht mehr sinken.Nun kommt das böse Erwachen auch für die ewig Gestrigen ………… Nur das Volk kann es richten.

  4. 4
    thor

    wenns kein Benzin mehr gibt, dann freut sich der venezolaner, denn er braucht ja dann nicht mehr zur Arbeit gehen und sichs in der Haengematte gemuetlich machen…

    • 4.1
      Der Reisende

      Der Venezolaner ist einer der glücklichsten Menschen auf diesem Planeten den er ist schon zufrieden wenn er nach 5 Stunden cola ein Kilo Reis ergattert , darum denke ich die würden noch applaudieren wenn es kein Benzin mehr gibt.

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