Nicaragua: Kein Kanal durch den Regenwald – Unterschriftenaktion

nicaragua

icaragua-Kanal: Der globale Rohstoffabbau vernichtet die Natur und bedroht die Menschen (Foto: Glyn Lowe & Stéphane Bidouze / Montage: Rettet den Regenwald )
Datum: 26. November 2015
Uhrzeit: 21:07 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Während Nicaraguas Präsident den Aufbruch des Landes in ein neues Zeitalter feiert, protestieren die Einwohner des zentralamerikanischen Landes zu Tausenden. Nein zum Kanal, fordern sie. 280 Kilometer lang, bis zu 520 Meter breit und fast 30 Meter tief – viel größer als der Panamakanal soll die neue Wasserstraße zwischen Pazifik und Karibischem Meer werden. Gewaltige Schleusen, zwei Häfen, eine Freihandelszone und eine Ölpipeline gehören außerdem dazu.

Die geschätzten Baukosten sind mit 50 Milliarden US-Dollar gewaltig, die Auswirkungen für die Menschen und ihre Natur unabsehbar: Mindestens 100.000 Einwohnern drohen Enteignung und Zwangsumsiedlung. Milliarden Tonnen Erdreich müssen bewegt, 400.000 Hektar Regenwälder könnten abgeholzt werden. Sie sind der Lebensraum von Jaguaren, Mittelamerikanischen Tapiren und Geoffroy-Klammeraffen.

Der Nicaraguasee, das Süßwasserreservoir Mittelamerikas, soll auf 90 Kilometern ausgebaggert werden, um eine Fahrrinne für Öltanker und Containerriesen zu schaffen. Die einzigartige Tierwelt des Sees, darunter Buntbarsche und Haie, ist in Gefahr.

„Die Konzession wurde vergeben, ohne unabhängige sozioambientale und technische Studien zu dem Projekt durchzuführen. Als Entscheidungsgrundlage wurde stattdessen eine völlig unzureichende, von der Firma durchgeführte Studie genutzt“, erklärt Monica López, Anwältin für Umweltrecht.

Weitgehend ohne öffentliche Diskussion und Ausschreibung hat die Regierung dem chinesischen Geschäftsmann Wang Jing eine Konzession über mehr als 100 Jahre für Bau und Betrieb des Kanals übertragen. Wie dessen unter anderem auf den Kaimaninseln registriertes Firmenkonglomerat HKND (Hong Kong Nicaragua Development) die Baukosten aufbringen will, ist unklar. Fest steht: Der Kanal soll den Abtransport von Rohstoffen vor allem nach China erleichtern.

Die Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ bittet um Unterzeichnung einer Petition

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Gringo

    Dieser Kanal ist so unnötig wie ein Kropf!!!!!!

  2. 2
    Ingrid Ernst

    BITTE NICHT!!!!!!!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!