Während einer Wahlkampfveranstaltung ist in Venezuela ein Oppositionspolitiker auf offener Bühne erschossen worden. Die Ehefrau des inhaftierten Oppositionsführers Leopoldo López, die mit auf der Bühne stand, machte Präsident Nicolás Maduro für den Mord an Luis Manuel Díaz verantwortlich und geht nach eigenen Worten davon aus, dass sie selbst getötet werden sollte. Seit Wochen warnt die Opposition davor, dass das Links-Regime angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen die Bevölkerung zunehmend einschüchtert und terrorisiert. In den letzten zwölf Tagen fanden acht Angriffe auf Oppositionspolitiker statt, die von Chavistas beherrschte Nationalversammlung fürchtet um den Verlust ihrer Mehrheit. Der Mord an Díaz stieß in Lateinamerika auf Ablehnung, der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro, sprach von einem politischen Mord und forderte ein sofortiges Ende der Gewalt im linksregierten Staat. Präsident Maduro spricht wie gewohnt von Auftragskillern und „Beweisen“, die er für seinen wirren Gedankencocktail haben will.
Die Europäische Union zeigt sich besorgt über die zunehmende Gewalt im Wahlkampf und bezeichnet den Mord an Díaz als eine weitere Verschlechterung einer bereits angespannten Situation im Vorfeld der Parlamentswahlen am 6. Dezember 2015. Almagro bezeichnete den gewaltsamen Tod als eine abscheuliche Tat, „die wir nicht akzeptieren können“. Der Mord eines politischen Aktivisten ist eine „tödliche Wunde“ für die Demokratie, Angriffe auf die Opposition bezeichnet er als Strategie.
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