Die jüngste Häufung von Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen in Brasilien ist nach Ansicht des Ministeriums für Gesundheit auf das gefährliche Zika-Virus zurückzuführen. Die Regierung in Brasília gab am Sonntag (29.) bekannt, dass zu Beginn der kommenden Woche eine Abordnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in das südamerikanische Land reisen wird. Am Samstag (28.) wurde erstmals offiziell ein Todesfall durch das Zika-Virus bestätigt. Nach Angaben des Tropeninstituts „Instituto Evandro Chagas“ in Belém (PA) handelt es sich um den 35-jährigen Júlio César Silva de Jesus, der bereits am 1. Juni dieses Jahres im Krankenhaus „Pronto Atendimento“ (UPA) im Berzirk Araçagi in São Luís, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão, verstorben war. Bereits vor wenigen Wochen gab es im Bundesstaat Alagoas vermutlich zwei Todesfälle in Verbindung mit dem Zika-Virus. Offiziell wurde dies jedoch bisher nicht bestätigt.
Laut einem offiziellen Bulletin des Ministeriums für Gesundheit haben Mediziner das Zika-Virus im Blut und im Gewebe eines unter Mikrozephalie leidenden Babys im Bundesstaat Ceará (Nordosten) entdeckt. Das Virus wurde in Brasilien zum ersten Mal im April festgestellt und breitete sich rasch auf 18 Bundesstaaten aus. Bisher wurde die Krankheit als „relativ harmlos“ bezeichnet, lediglich ein Hautausschlag und Fieber peinigten die Infizierten. Das Ministerium betonte, dass Zika ein ernsthaftes Risiko für die öffentliche Gesundheit werden könnte und sich das Land auf ein „Notprogramm“ einstellen müsse.
Leider kein Kommentar vorhanden!