Brasiliens Ölgigant Petrobras wird von einem einem gigantischen Korruptionsskandal geschüttelt und ist mittlerweile der höchstverschuldeste Konzern der Welt (über 120 Milliarden US-Dollar). Die Aktie des Unternehmens ist in den vergangenen zwölf Monaten um über 70 Prozent gefallen, die vom halbstaatlichen Unternehmen angekündigte Verringerung des Investitionsplanes wird bis zum Jahr 2019 einen negativen Einfluss auf die brasilianische Wirtschaft in Höhe von rund 260 Milliarden Reais haben (64,57 Milliarden US-Dollar). Die Berechnung basiert auf einer Studie des Wirtschaftspolitik-Sekretariats (SPE) des Ministeriums für Finanzen. Demnach war bereits im Jahr 2015 der Rückgang der Investitionen von Petrobras in erster Linie für die Rezession der größten Volkswirtschaft in Lateinamerika verantwortlich. Mehrfache Änderungen des staatlichen Unternehmensplanes haben dazu geführt, dass der Konzern für zwei Prozentpunkte des Rückgangs der Wirtschaftstätigkeit im vergangenen Jahr verantwortlich zeichnet.
Der halbstaatliche Ölkonzern Petrobras wurde wie sein Pedant aus Venezuela (Petróleos de Venezuela, PDVSA) jahrelang systematisch ausgeplündert, Milliarden von US-Dollar in die Kassen von Politiker und Manager abgezweigt. Einst war der börsennotierte Konzern das Aushängeschild des Landes und ist inzwischen nur noch einen Bruchteil dessen wert, wie vor Aufdeckung des Korruptionsskandals. Ein ungeheuerlicher Filz aus kriminellem Techtelmechtel hat dazu geführt, dass der Konzern keinen einzigen Kredit aus dem Ausland erhält. Um an frisches Geld zu kommen, müsste Petrobras Vermögenswerte veräußern und sich stärker für ausländische Beteiligungen öffnen.
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