Anfang Februar haben Konzerne aus Deutschland und der Schweiz Boliviens Präsident Evo Morales ein Projekt für den Bau des Zentral-Bi-Ozeanischen Eisenbahnzuges (Corredor Ferroviario Bioceanico Central) präsentiert. Der Bau des bi-ozeanischen Eisenbahnzuges, der den Pazifik mit dem Atlantik über Peru, Bolivien und Brasilien verbinden wird, ist eines der acht Integrationsprojekte, die von der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) in der gesamten Region unterstützt werden, und stellt ein vorrangiges Projekt für Bolivien dar. Am Freitag (15.) berichten lokale Medien in Peru darüber, dass sich ein deutschen Konsortium für die Finanzierung des Projekts interessiert und einen Vorschlag diesbezüglich einreichen wird.
Die Länge der Strecke würde etwa 1.500 Kilometer betragen und von der Grenze zu Brasilien zu den peruanischen Häfen führen. Die geplante Streckenführung könnte demnach in Puerto Suárez (Departamento Santa Cruz nordwestlich von Puerto Quijarro an der Grenze zu Brasilien) beginnen, anschließend die Region Chapare (Zentrum des Anbaus von Koka) queren und an den peruanischen Häfen am Pazifik enden. Dadurch könnten bisherige Entfernungen und Kosten in Bezug auf Lieferungen für den asiatischen Markt erheblich verkürzt werden. Brasilien verschifft seine Güter oft auf dem Seeweg über Kap Hoorn, dem südlichsten Punkt Südamerikas (Landspitze auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos). Würde die Eisenbahnlinie realisiert, wäre dies eine Streckenreduzierung von rund 7.000 Kilometern.
Update, 17. September 2017
Vertreter aus Bolivien und Peru haben am Samstag (16.) bekannt gegeben, dass der Bau der Strecke bis 2025 abgeschlossen sein soll. Der Termin wurde als „gewagt“ bezeichnet, deutsche und schweizerische Unternehmen erstellen eine Studie zur Analyse der administrativen und finanziellen Tragfähigkeit hinsichtlich einer öffentlich-privaten Partnerschaft für den Bau.
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