Auch im südamerikanischen Land Peru wird Karneval gefeiert. In diesem Jahr finden die tollen Tage wie auch in Deutschland vom 6. bis 10. Februar statt. Jede Region hat dabei ihre ganz eigenen Traditionen und Bräuche. Charakteristisch für den Karneval in Peru ist vor allem die Begeisterung der Peruaner, die Jahr für Jahr voller Freude an den Umzügen und Tänzen teilnehmen. Ebenso unterschiedlich wie die Regionen des Landes sind auch die Karnevalstraditionen, doch einige Elemente findet man während dem Karneval in allen Landesteilen wieder. Der Brauch der „Yunza“, im Regenwald „Humisha“ und an der Küste „Cortamonte“ genannt, wurde bis heute in ganz Peru erhalten. Dabei wird ein Baum mit Geschenken, Kleidungsstücken und Dekorationsartikeln geschmückt und anschließend eingepflanzt. Die Bevölkerung tanzt dann paarweise um den Baum herum, bis eines der Paare den Baum fällt. Dieses Paar muss die Yunza im nächsten Jahr organisieren. Ebenfalls weit verbreitet ist die Tradition, mit Wasserballons, Wasserpistolen oder farbigem Sprühschaum aufeinander Jagd zu machen, und auch Umzüge, Paraden und Wettbewerbe gehören in ganz Peru zum Karneval dazu.
Cajamarca, die Andenstaat im Norden des Landes, wird auch „Hauptstadt des peruanischen Karnevals“ genannt. Hier findet die bekannteste Karnevalsfeier in ganz Peru statt. Von großer Bedeutung sind beim Karneval in Cajamarca die „Patrullas“, Gruppen die sich nach einem gemeinsamen Motto verkleiden und an den Umzügen teilnehmen, und die „Coplas“, typische Karnevalslieder. Der Protagonist ist König Momo, auch Ño Carnavalón genannt. Er führt die Paraden an und hält am Samstag feierlich Einzug in die Stadt, geschmückt mit Luftschlangen und einem großen Hut und begleitet von seiner Frau, die als riesiger Kopf dargestellt wird. Der Rosenmontagsumzug in Cajamarca gilt als einer der schönsten im ganzen Land, wie auch in Deutschland ziehen geschmückte Themenwägen vor den Augen der Schaulustigen durch die ganze Stadt. Dienstag ist der Todestag von König Momo, ganz Cajamarca trägt Trauer und bekämpft das Leid mit viel Alkohol und einer warmen Suppe, bevor der König am Aschermittwoch in den naheliegenden Inkabädern zu Grabe getragen und sein Testament verlesen wird. Dieses ist, ähnlich wie eine Büttenrede, ein Spottgesang auf die aktuellen Geschehnisse im Land.
In Ayacucho in den Zentralanden haben die Karnevalsaktivitäten einen typisch andinen Beigeschmack, regionale Bräuche wie beispielsweise Opfergaben an die Mutter Erde „Pachamama“ und folkloristische Tänze fließen in die Feierlichkeiten ein. Viele der Zeremonien sind tausende von Jahren alt und bis heute erhalten geblieben, so dass der Karneval in Ayacucho zum Kulturerbe der Nation gewählt wurde.
Auch in Huaraz, dem Trekkingparadies von Peru, findet ein spektakulärer Karneval statt. Hier stehen die Feierlichkeiten ganz im Zeichen des Kreuzes, ein Symbol für Fruchtbarkeit und gute Ernte. Alle Einwohner schmücken ein Kreuz aufwändig mit Blumen und bringen es am „Sonntag der Kreuze“ zur Kirche im Ort.
In Iquitos im Amazonasgebiet schließlich finden verschiedene Wettbewerbe statt: das schönste Floß – statt der Karnevalswagen bilden hier Flösse die Umzüge – wird ebenso gekürt wie der beste Geschichtenerzähler im Dorf.
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